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Acht Jahre Doping-Sperre für Sinkewitz

25. Februar 2014

Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat Radprofi Patrik Sinkewitz wegen Dopings zu einer achtjährigen Sperre verurteilt. Die Richter hoben den Freispruch durch das deutsche Sport-Schiedsgericht auf.

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Der deutsche Radprofi Patrik Sinkewitz mit einem Siegerkranz um die Schulter (Foto: Hendrik Schmidt dpa)
Bild: picture alliance/ZB

Der deutsche Radprofi Patrik Sinkewitz war im Februar 2011 während eines zweitklassigen Rennens in Lugano positiv auf das Wachstumshormon HGH getestet worden. Im März desselben Jahres wurde er vom Weltverband UCI wegen Dopings suspendiert. Der Freispruch erfolgte nach Zweifeln des deutschen Sport-Schiedsgerichts an der wissenschaftlichen Verlässlichkeit des Tests. Sinkewitz war bereits am 8. Juni 2007 positiv auf Testosteron getestet worden und daraufhin für ein Jahr gesperrt worden. Weil der 33-Jährige nun als Wiederholungstäter auftrat, gilt die Sperre für acht Jahre. Darauf wird die Suspendierung von einem Jahr und drei Monaten angerechnet.

"Wir sind froh, dass das lange und komplizierte Verfahren nun abgeschlossen wurde", sagte Lars Mortsiefer, Chefjustitiar und Vorstandsmitglied der Nationalen Anti-Doping- Agentur (NADA), die den Antrag auf Sperre gestellt hatte. "Die Entscheidung bestätigt unsere Rechtsauffassung, von der wir nie abgewichen sind. Es ist auch ein Beweis dafür, dass es sich lohnt, in der Anti-Doping-Arbeit einen langen Atem zu haben."

Geht Sinkewitz in Berufung?

Für Sinkewitz' Anwalt Rainer Cherkeh ist das CAS-Urteil "ein großer Rückschritt, denn der notwendige wissenschaftliche Standard für den indirekten Dopingnachweis, der stets von dem anklagenden Verband zu führen ist, wird hierdurch unzumutbar aufgeweicht." Sinkewitz hatte 2012 angeboten, seine Blutprobe mit einem neuen HGH-Testverfahren erneut kontrollieren zu lassen. Dies wurde nicht zugelassen. Ob Sinkewitz beim Schweizer Bundesgericht gegen das Urteil klagt, wird in den kommenden Wochen entschieden.

Sinkewitz hatte nach dem ersten positiven Test ein umfangreiches Geständnis abgelegt und auch über Dopingpraktiken im T-Mobile-Team bis 2006 ausgesagt. Daraufhin profitierte der frühere Deutschland-Tour-Sieger von der Kronzeugenregelung und wurde ebenso wie sein Kollege Jörg Jaksche nur für ein Jahr gesperrt.

sw, sn (dpa, sid)