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Hochwasser bedroht den Louvre

2. Juni 2016

Geschlossene Museumstüren, gesperrte Uferstraßen, Stillstand auf einer Bahnlinie: Das Hochwasser in Frankreich zieht zunehmend die Hauptstadt Paris in Mitleidenschaft.

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Die "Mona Lisa" im Louvre in Paris (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Kunstwerke im weltberühmten Pariser Louvre müssen vor dem Hochwasser der Seine in Sicherheit gebracht werden. Dafür bleibt das Museum am Freitag geschlossen, wie die Direktion ankündigte. Betroffen sind demnach Werke in der Hochwasserzone des direkt an der Seine gelegenen Palastes. Die Kunstwerke sollen in höher gelegene Stockwerke der ehemaligen Residenz französischer Könige gebracht werden. Der Louvre, in dem unter anderem Leonardo da Vincis Bildnis der Mona Lisa ausgestellt wird (Artikelbild), ist mit jährlich neun Millionen Besuchern das meistbesuchte Museum der Welt.

Das nach anhaltenden Regenfällen weiter steigende Seine-Hochwasser hat zudem den Betrieb der Regionalbahn in Paris streckenweise lahmgelegt. Ein Abschnitt im Zentrum der französischen Hauptstadt parallel zum Flussverlauf wurde aus Sicherheitsgründen gesperrt. Zuvor waren bereits einzelne Stationen geschlossen worden. Auch niedrig gelegene Uferstraßen wurden teilweise gesperrt.

Hochwasser der Seine - im Hintergrund der Eiffelturm (Foto: Reuters)
Hochwasser der Seine - im Hintergrund der EiffelturmBild: Reuters/J.Naegelen

Scheitelpunkt am Freitag

Die Spitze des Hochwassers wird für Freitag mit einem Pegelstand von 5,75 Metern erwartet. Eine Woche zuvor waren es noch 1,20 Meter. Bei der sogenannten Jahrhundertflut des Jahres 1910 war der Seine-Pegel auf 8,62 Meter gestiegen.

Von den Überschwemmungen ist neben dem Großraum Paris vor allem das Gebiet entlang der Loire betroffen. "Die Regenphase ist noch nicht vorbei", warnte Premierminister Manuel Valls bei einem Besuch der überschwemmten Kleinstadt Nemours 80 Kilometer südlich von Paris. Dort mussten tausende Menschen in Notunterkünfte gebracht werden, weil der Fluss Loing über die Ufer trat und die Stadt unter Wasser setzte.

Keine Todesopfer

Betroffen war auch die Stadt Longjumeau nahe des Pariser Flughafens Orly, wo nach Angaben der Bürgermeisterin das Wasser zwischen 1,20 und 1,50 Meter hoch in den Straßen stand. Anders als in Deutschland hat es in Frankreich bislang noch keine Toten durch die Überschwemmungen gegeben.

In der Stadt Orléans an der Loire verhalf Hochwasser der Polizei zu einem Fahndungserfolg: Nach einem Überfall auf einen Supermarkt rasten zwei Verdächtige mit ihrem Auto davon, verfolgt von der Polizei. Als das Fluchtfahrzeug im Wasser stecken blieb, versuchten die bewaffneten und maskierten Männer schwimmend zu entkommen. Sie konnten aber - erschöpft und unterkühlt - von den Polizisten festgenommen werden. "Das schlechte Wetter hat die Festnahme erleichtert", sagte Staatsanwältin Yolande Renzi.

wl/uh (dpa, afp, rtr)