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Schalke besiegt Favres Nizza

Andreas Sten-Ziemons15. September 2016

Guter Start für Königsblau in die Europa League. Mit einer starken Leistung verdienen sich die Schalker drei Punkte beim OGC Nizza, verschenken aber einen höheren Sieg. Mainz agiert unglücklich gegen St. Etienne.

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Fußball UEFA Europa League OGC Nizza - FC Schalke 04
Bild: picture-alliance/dpa/I. Fassbender

Mit 1:0 (0:0) hat sich der FC Schalke 04 beim von Ex-Gladbach-Coach Lucien Favre trainierten französischen Klub OGC Nizza durchgesetzt. Nach schwächerer erster Halbzeit drehten die Schalker vor allem nach der Einwechslung von Max Meyer in Halbzeit zwei auf. Das entscheidende Tor erzielte Abdul Rahman Baba (75. Minute).

Schalke versuchte die Gastgeber, bei denen der Ex-Bayern-Spieler Dante und Mario Balotelli in der Startelf standen, von Beginn an früh unter Druck zu setzen. Das führte in der 18. Minute zu einem leichtsinnigen Rückpass von Nizza-Kapitän Paul Baysse, der gefährlich in Richtung langer Pfosten des eigenen Tores trudelte. Kurz danach hatte Schalke eine Dreifach-Chance: Zunächst scheiterte Leon Goretzka zweimal am französischen Schlussmann Yoan Cardinale, dann traf Breel Embolo die Hand von Baysse (21.) - der Elfmeterpfiff blieb aber aus. Danach fielen die Schalker durch rüde Attacken auf: Zunächst sorgte Embolo bei Baysse nach einem Zusammenstoß mit dem Ellenbogen unabsichtlich für eine blutige Nase (26.). Dann fuhr Abdul Rahman Baba absichtlich den Arm aus und traf Balotelli im Gesicht (32.). Schließlich rauschte Matija Nastasic Alassane Plea von hinten in die Beine (33.). Kurz vor dem Pausenpfiff hatte Dante Glück, dass sein Halten im Strafraum gegen Alessandro Schöpf nicht mit einem Strafstoß geahndet wurde (43.).

Spielszene Europa League OGC Nice gegen FC Schalke 04 (Foto: picture-alliance/dpa/S. Nogier)
Beide Teams schenkten sich nichts - in der zweiten Halbzeit setzte sich aber die spielerische Klasse der Schalker durchBild: picture-alliance/dpa/S. Nogier

Nach dem Seitenwechsel dauerte es lange, bis die Partie wieder Fahrt aufnahm. Schalkes Trainer Markus Weinzierl wechselte zweimal aus: Yevhen Konoplyanka kam für Schöpf (53.) und Meyer für Benjamin Stambouli (58.). Beide brachten neuen Schwung. Goretzka (64.) und Meyer (73.) prüften Cardinale mit scharfen Schüssen, die der Schlussmann aber gut parierte. Machtlos war er beim Schuss von Baba nach Doppelpass mit Meyer. Aus kurzer Distanz schloss der Linksverteidiger ins kurze Eck zum 1:0 ab (75.). Wenig später traf Meyer mit einem Schlenzer nur das Außennetz (77.). Die einzige Chance für Nizza hatte Balotelli. Den Versuch des bulligen Italieners parierte Ralf Fährmann aber glänzend (84.). Am Ende hätte Eric Maxim Choupo-Moting erhöhen können, traf aber nur den Pfosten (90.+2). Letztlich blieb es bei einem verdienten 1:0-Sieg, der aufgrund der vielen Schalker Chancen aber ein paar Tore zu niedrig ausfiel.

"Wir haben gekämpft, wir haben super gespielt, da kann man schon die Note eins geben", sagte Torhüter Ralf Fährmann bei Sky: "Das Bemerkenswerte ist, dass wir trotz der Fehlentscheidungen des Schiedsrichters unser Ding durchgezogen haben. Dickes Kompliment an die ganze Mannschaft."

Das zweite Spiel der Gruppe I zwischen Red Bull Salzburg und FK Krasnodar endete 0:1 (0:1).

Mainz verschenkt Premieren-Sieg gegen St. Etienne

Der FSV Mainz 05 hat sich 1:1 (0:0) vom AS St. Etienne getrennt. FSV-Kapitän Niko Bungert brachte die Hausherren nach einem Eckstoß per Kopf in Führung (57.), bevor Robert Beric mit einem Abstauber für den späten Ausgleich sorgte (87.).

Die Europa-League-Premiere des FSV Mainz war für neutrale Beobachter zunächst nur schwer zu ertragen: keine Struktur im Spiel, kaum gelungene Aktionen und so gut wie keine Torszenen. Lange Zeit lief nicht viel zusammen, gut war lediglich die Unterstützung der Mainzer Fans in der mit 21.000 Zuschauern nur zu zwei Dritteln gefüllten Mainzer Arena.

Fanchoreographie des FSV Mainz 05 gegen AS St. Etienne (Foto: picture-alliance/dpa/A. Dedert)
Stimmungsvolle Europapokal-Kulisse in Mainz - leider stimmte das Ergebnis nichtBild: picture-alliance/dpa/A. Dedert

Nachdem der Schiedsrichter ein Trikotziehen von Paul Pogbas Bruder Florentin gegen Stefan Bell im Strafraum nicht mit Elfmeter ahndete (19.), gab es erst nach 25 Minuten die erste Torszene für den FSV. Pablo de Blasis zog von der Strafraumgrenze ab, sein Schuss wurde aber abgefälscht und landete im Toraus. St. Etienne war bei Ballbesitz ruhiger und kontrollierter als die Mainzer, die Franzosen kamen aber ebenfalls nur selten vor das vom Dänen Jonas Lössl gehütete FSV-Tor. Die beste Gelegenheit hatte Romain Hamouma, dessen Flachschuss aber zu schwach war (31.).

Führung lässt Mainzer Spiel erlahmen

Fast schon turbulent verlief der Auftakt zur zweiten Hälfte: Yunus Malli, Christian Clemens und Gaetan Bussmann versuchten es in den ersten fünf Minuten nach Wiederanpfiff mit Weitschüssen. Nach 52 Minuten hatten die Gäste erneut Glück: Nach einer Ecke sprang der Ball im eigenen Strafraum gegen den leicht ausgefahrenen Oberarm von Beric - wieder blieb die Pfeife des Schiedsrichters stumm. Laut wurde es dagegen nach der nächsten Ecke. Alle verpassten die Hereingabe von Malli, der Ball sprang im Fünfmeterraum auf und Bungert wuchtete das Leder per Kopfball in die Maschen.

Doch nach der Führung überließ Mainz mehr und mehr den Gästen das Spiel - und die kamen zu Chancen. Zunächst traf Jordan Veretout direkt vor dem Mainzer Tor den Ball nicht richtig (69.), dann segelte ein abgefälschter Schuss von Ole Selnaes knapp am Tor vorbei (76.). Mainz war zu passiv und wurde schließlich bestraft. Ein eigentlich harmloser Ball flog hoch und lang in den Mainzer Strafraum, Bell verlor das Kopfballduell und Beric, einen Schritt schneller als Bungert, staubte zum 1:1-Endstand ab. Im Parallelspiel der Gruppe besiegte der RSC Anderlecht den FK Qäbälä mit 3:1 (2:1).

"Das ist ein guter Punkt, wenn wir auch jetzt erst mal zwei verlorenen nachtrauern", sagte der Mainzer Trainer Martin Schmidt. FSV-Präsident Harald Strutz war dagegen nicht zufrieden. "Wenn man weiterkommen will, muss man seine Heimspiele gewinnen. Das Gegentor war sehr ärgerlich, weil wir ein Mal nicht aufgepasst haben."

Den genauen Spielverlauf der beiden Partien mit deutscher Beteiligung können Sie hier noch einmal im Detail nachverfolgen.