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Stichwort: Holocaust-Gedenktag

Heinz Dylong27. Januar 2004

Zum neunten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik wird an diesem Dienstag (27.1. 2004) der "Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus" begangen.

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Im Januar 1996 hat der damalige Bundespräsident Roman Herzog diesen jährlichen Erinnerungstag proklamiert. Und dass Herzog den 27. Januar als Gedenktag auswählte, war keineswegs ein Zufall. Denn an diesem Tag wurde 1945 das Konzentrationslager Auschwitz befreit.

Der Name Auschwitz steht symbolhaft für den Völkermord und die Millionen Menschen, die vom Nazi-Regime entrechtet, verfolgt, gequält und ermordet wurden. Durch systematische Verfolgung haben die Nationalsozialisten in ganz Europa bis 1945, unterschiedlichen Quellen zufolge, zwischen 5,3 und sechs Millionen Menschen ermordet - vor allem Juden. Zu den Opfern gehörten aber auch etwa 500.000 Sinti und Roma sowie Zehntausende Oppositionelle, Homosexuelle und Behinderte.

Wie in den acht vergangenen Jahren erinnert der Bundestag auch 2004 in einer Gedenkstunde an alle Opfer. In der vom Parlament ausgerichteten Veranstaltung werden die französische Ex-Präsidentin des Europaparlaments und Holocaust-Überlebende Simone Veil als Hauptrednerin sowie Bundestagspräsident Wolfgang Thierse in einer kurzen Ansprache das Wort ergreifen.

An der Gedenkveranstaltung nehmen auch Jugendliche aus Deutschland, Frankreich und Polen teil, die sich gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus einsetzen. Auf Einladung des Bundestages haben sie sich bei einer "mehrtägigen Gedenkstättenfahrt" mit dem Schicksal von 44 jüdischen Kindern aus dem französischen Izieu beschäftigt, die 1944 nach Auschwitz deportiert und ermordet wurden.

Zudem wird an diesem Dienstag (27.1. 2004) in zahlreichen Veranstaltungen, insbesondere in den Schulen, an das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte erinnert, den historisch einzigartigen Massenmord an den europäischen Juden und den anderen Verfolgten des NS-Regimes.