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Transgender: Schwimm-Weltverband führt offene Kategorie ein

16. August 2023

Die Teilnahme von Transgender-Sportlerinnen sorgt in vielen Sportarten für heftige Diskussionen. Oft werden sie ausgeschlossen. Der Schwimm-Weltverband geht neue Wege - und beginnt damit in Berlin.

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Trans Sportlerin Lia Thomas
Trans-Sportlerin Lia Thomas sorgte mit ihren Wettkämpfen für internationale DiskussionenBild: Joseph Prezioso/AFP

Der Schwimm-Weltverband World Aquatics führt als erster großer Sportverband der Welt beim im Oktober in Berlin stattfindenden Weltcup Wettbewerbe in der "offenen Kategorie" ein. In dieser können dann auch Transgender-Athletinnen und Athleten teilnehmen. "Dieses bahnbrechende Pilotprojekt unterstreicht das unerschütterliche Engagement der Organisation für Inklusion, die Schwimmende aller Geschlechterund Geschlechtsidentitäten willkommen heißt", teilte World Aquatics mit.

Der Dachverband hatte im vergangenen Jahr Transgender-Schwimmerinnen von den Frauen-Rennen bei Großveranstaltungen wie den Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften ausgeschlossen. Ausnahmen sind nur noch gestattet, wenn die Geschlechtsanpassung bereits vor dem zwölften Lebensjahr vollzogen wurde. Gleichzeitig verpflichtete sich World Aquatics aber zur Schaffung einer offenen Kategorie. Das setzt der Verband nun um.

Diskussion um Schwimmerin Lia Thomas

Die offene Kategorie wird ihr Debüt mit 50- und 100-Meter-Rennen in allen Schwimmarten geben. Weitere Wettbewerbe könnten hinzugefügt werden. Die Teilnehmer müssen einem nationalen Verband angehören, können aber auch individuell für ihren Verein oder Verband antreten.

"Berlin ist begeistert, diese bahnbrechende Initiative mit der vollen Unterstützung des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) zu unterstützen. Wir sind stolz darauf, eine Veranstaltung auszurichten, bei der Schwimmerinnen und Schwimmer ohne Barrieren antreten können", sagte der DSV-Vizepräsident Kai Morgenroth. "Berlin ist Deutschlands Drehscheibe für Vielfalt und Inklusion und damit der perfekte Ort für ein solch fortschrittliches Projekt"

Vor allem im Zusammenhang mit der US-Amerikanerin Lia Thomas (24) hatte die Diskussion um die Teilnahme von Transgender-Athletinnen an Intensität zugenommen. Thomas schwamm bis 2019 als Mann, unterzog sich dann einer Hormontherapie und gewann im März 2022 als erste Trans-Schwimmerin einen Titel bei College-Meisterschaften.

jst/sn (dpa)