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Bild der Woche: Gefährlicher Matsch

Klaus Esterluss22. September 2016

Bei der Aluminium-Produktion entsteht eines der gefährlichsten Abfallprodukte der Metallindustrie: Rotschlamm. Es ist sehr schwer, ihn loszuwerden.

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BdW Global Ideas Frankreich Gardanne - Aluminiumproduktion & roter Schlamm
Bild: Getty Images/AFP/B. Horvat

Das Bild der Woche kommt diesmal aus Gardanne in Frankreich. Es zeigt eine Deponie, die zur Alteo Aluminiumfabrik gehört. Der Boden hat eine rötliche Färbung. Sie stammt von der Mischung fester Bestandteile mit Metaloxiden in einem der heikelsten Abfallprodukt der industriellen Aluminium-Produktion. Jährlich fallen etwa 77 Millionen Tonnen dieses sogenannten Rotschlamms an. Diesen Schlamm loszuwerden ist eines der drängensten Probleme der Metallindustrie. In den meisten Ländern, die Rotschlamm erzeugen, wird er in Lagerbecken geleitet. Landwirtschaft oder Bebauung ist auf diesen Gebieten nicht mehr möglich, selbst wenn der Schlamm abgetrocknet ist.

Als im Oktober 2010 etwa eine Million Kubikmeter Rotschlamm bei einem Unglück in Ungarn austraten, starben zehn Menschen und das Leben in einem Fluß in der Gegend wurde vollständig ausradiert.

Das Alteo Werk wiederum stellt seit Jahrzehnten Aluminium her. Das Unternehmen entledigt sich des Schlamms durch eine Pipeline, die 47 Kilometer im Untergrund verläuft und sieben Kilometer unter Wasser. Sie verbindet das Gardanne-Gebiet mit der unter Wasser liegenden Cassidaigne Schlucht. Seit 1996 wurden mehr als 20 Millionen Tonnen des Schlamms ins Wasser gepumpt, insgesamt bedeckt er eine Fläche von 2400 Quadratkilometern.