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Löw will gegen England experimentieren

Stefan Nestler mit sid, dpa
9. November 2017

Vor dem Klassiker im Wembleystadion gegen England lässt sich Joachim Löw noch nicht in die Karten sehen. Immerhin eine Personalie verrät der Bundestrainer. Mit einem Sieg würde Löw Historisches schaffen.

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Bundestrainer Joachim Löw beim Training in Berlin. Foto: dpa-pa
Bild: picture-alliance/dpa/S. Stache

"Es ist für mich eine Testphase", sagte Bundestrainer Joachim Löw vor dem Länderspiel am Freitag (Anpfiff 21.00 Uhr MEZ, ab 20.45 Uhr im DW-Audio-Livestream) gegen England im Wembleystadion in London. "Auf der einen Seite wollen wir ein gutes Spiel machen, das Ergebnis ist ein wichtiges Kriterium. Aber ich will es auch hintenanstellen und gegen so eine Mannschaft experimentieren." Davon wird ein Spieler profitieren, der überhaupt zum ersten Mal im Kader des DFB-Teams steht: Marcel Halstenberg, Linksverteidiger von  RB Leipzig. "Ich plane ihn von Anfang an ein. Er ist physisch sehr stark, kopfballstark, hat eine sehr gute Offensivkraft", sagte Löw über den 26 Jahre alten Abwehrspieler des Vizemeisters. Der Bundestrainer eröffnete das Rennen um die 23 begehrten WM-Tickets: "Wir haben im nächsten Jahr nur zwei Länderspiele bis zur Nominierung. Unser Ziel ist es immer, dass man alle Positionen doppelt besetzt."

Halstenberg im Spiel der Leipziger gegen Bayern München. Foto: Imago
Traumdebüt: Halstenberg (oben) soll gegen England erstmals das Nationaltrikot tragen Bild: Imago/DeFodi

Voraussichtlich ohne Kroos

Mit Ausnahme der Personalie Halstenberg wollte sich Löw noch nicht in die Karten gucken lassen - weder zur Aufstellung, noch zum Spielsystem. Die Rückkehrer Mario Götze und Ilkay Gündogan können sich offenbar berechtigte Hoffnungen auf ein Comeback genau 360 Tage nach ihrem letzten Länderspiel machen. Für Toni Kroos kommt ein Einsatz nach seinem Magen-Darm-Infekt wohl zu früh. Am Donnerstag konnte der Real-Star beim Training in Berlin nur die Aufwärmphase mitmachen. "Er ist noch gehandicapt von der Magen-Darm-Geschichte. Wir müssen sehen, wie es sich entwickelt. Da gehe ich kein Risiko ein", sagte der Bundestrainer. Offenbar plant er mit Kroos eher am Dienstag in Köln gegen Frankreich. In ihren Klubs hoch belastete Stars wie Sami Khedira, Mats Hummels oder Mesut Özil will der Bundestrainer nicht in beiden Partien über die komplette Spielzeit aufbieten. Jerome Boateng fällt wegen seiner muskulären Probleme definitiv aus.

Khedira oder Hummels?

Die Kapitänsbinde vom weiter verletzten Manuel Neuer, bei dem Löw trotz des Fußbruchs keinen Grund für WM-Sorgen sieht, soll Khedira oder Hummels übernehmen. Auch ob er mit einer Dreier- oder Vierer-Abwehrkette gegen die wieder erstarkten Engländer spielen werde, ließ Löw noch offen. "Wir brauchen Spieler, die im Spielaufbau sicher sind", sagte der Bundestrainer Die Engländer seien im schnellen Umschaltspiel "auf allerhöchstem Niveau brandgefährlich".

Ausverkauftes Wembleystadion

Fußballspiel England - Deutschland in London 2013
André Schürrle (2.v.r.) erzielte beim letzten Duell in Wembley 2013 das Siegtor zum 1:0Bild: picture-alliance/dpa/A. Rain

Die Spieler freuen sich auf das Duell gegen England. "Das ist ein Klassiker, ein sehr interessantes Spiel in einer tollen Atmosphäre", sagte Weltmeister Khedira, der den letzten DFB-Auftritt beim 1:0 vor vier Jahren wegen seines vier Tage zuvor erlittenen Kreuzbandrisses verpasst hatte. In der mit 86.000 Zuschauern ausverkauften Kult-Arena rechnet auch Löw mit einer "beeindruckenden Atmosphäre". Er muss es wissen. Der Bundestrainer hat allerbeste Erinnerungen an Spiele in Wembley. Löw gewann im englischen Fußball-Tempel mit der DFB-Elf 2007 (2:1) und 2013 (1:0). Drei Siege in Wembley schaffte noch kein Bundestrainer seit dem ersten von bislang 35 Länderspielen gegen das Mutterland des Fußballs im Jahr 1908.

So könnte die deutsche Startelf aussehen: Ter Stegen - Kimmich, Rüdiger, Süle, Halstenberg - Khedira, Rudy - Brandt, Özil, Draxler - Werner.

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter