1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Gesellschaft

Elterngeld Plus wird immer beliebter

10. Januar 2018

Es war einer der Erfolge der SPD in der Großen Koalition: das Elterngeld Plus. Jetzt zieht ein Bericht eine positive Bilanz. Für die Sozialdemokraten kommt das in den Sondierungsgesprächen mit der Union nicht ungelegen.

https://p.dw.com/p/2qdAE
Männer Elternzeit Deutschland
Bild: picture-alliance/dpa

Immer mehr Familien nutzen das 2015 eingeführte Elterngeld Plus, um die Betreuung ihrer Kinder besser mit der Berufstätigkeit vereinbaren zu können. Seit dem Start hat sich die Zahl der Mütter und Väter, die diese Leistung beziehen, verdoppelt. Das geht aus einem Bericht des Familienministeriums hervor, den das Bundeskabinett verabschiedet hat.

Partnerschaftlich erziehen

"Das Elterngeld Plus ist ein voller Erfolg", sagte die geschäftsführende Ministerin Katarina Barley (SPD). "Junge Eltern haben in immer größerer Zahl den Wunsch, partnerschaftlich zu erziehen." Dem Bericht zufolge haben sich im dritten Quartal 2017 bundesweit 28 Prozent der Eltern, die Elterngeld beantragt haben, für das Elterngeld Plus entschieden. Damit können sie Teilzeitarbeit mit einem längeren Bezug der Leistung verbinden.

Ein Partnerschaftsbonus belohnt zudem die Väter und Mütter, die gleichzeitig Teilzeit arbeiten. Vor allem Väter nutzen dieses Angebot. Das Elterngeld Plus wird grundsätzlich für bis zu 28 Monate gezahlt. Wenn beide Elternteile für 25 bis 30 Wochenstunden Teilzeit arbeiten und sich die Betreuung des Kindes teilen, kann die Leistung für vier zusätzliche Monate in Anspruch genommen werden.

Ministerin Barley wollte sich mit Blick auf das Elterngeld Plus zu den laufenden Sondierungen für eine neue große Koalition aus Union und SPD nicht äußern. Die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf bleibe aber ein wichtiges Vorhaben, sagte sie. "Es ist kein Geheimnis, dass die Familienarbeitszeit für mich ein wichtiges Projekt ist." Damit will die SPD Eltern oder Angehörige Pflegebedürftiger unterstützen, die ihre Arbeitszeit reduzieren.

Das Elterngeld Plus beträgt mindestens 150 und höchstens 900 Euro. Barley betonte, es habe dazu geführt, dass Frauen wieder stärker in den Beruf einsteigen könnten und dass sich Väter mehr Zeit für ihre Kinder nähmen: "Die neuen Familienleistungen kommen gut bei den Eltern an und sie wirken", sagte die SPD-Politikerin.

Thüringen führt

Spitzenreiter beim Elterngeld Plus ist dem Bericht zufolge Thüringen mit 38,5 Prozent der Väter und Mütter, die Elterngeld beantragt hatten. Es folgen Rheinland-Pfalz und Bremen.

Auch Unionspolitiker begrüßten den Bericht. Der familienpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Marcus Weinberg, (CDU) betonte aber auch, dass unterschiedliche Lebensmodelle der Familien berücksichtigt werden müssten. "Alle Familien müssen uns gleich viel wert sein", sagte er. Das gelte auch für Familien, in denen sich ein Elternteil komplett der Kinderbetreuung widme.

haz/gri (dpa, kna)