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Politik

Atomkraftgegner feiern AKW-Abschaltung

31. Dezember 2021

Schlussspurt beim Atomausstieg: Silvester ist der letzte Betriebstag für drei weitere Atomkraftwerke in Deutschland. AKW-Gegner verliehen ihrer Freude darüber mit Lichtprojektionen Ausdruck.

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Deutschland Atomkraftwerk Grohnde - Aktion von Greenpeace zur Stilllegung
Aus nach rund 36 Jahren: das AKW Grohnde im WeserberglandBild: Julian Stratenschulte/dpa/picture alliance

"Strom aus Wind und Sonne ist schon heute deutlich billiger als Atomstrom, sicherer ist er ohnehin. Damit der Ausbau der Erneuerbaren schnell genug vorankommt, darf die (EU-)Kommission riskante und schmutzige Energien wie Atom und Gas nicht als nachhaltig einstufen", betonte die Umweltschutzorganisation Greenpeace. Sie hatte am Donnerstagabend den Slogan "Für ein Atomstrom-freies Europa" auf den Kühlturm des AKW Grohnde in Niedersachsen gestrahlt.

"Genugtuung und Freude"

An die Reaktorkuppel des Kraftwerks Brokdorf in Schleswig-Holstein wurden Schriftzüge wie "Schluss! Endlich!" und "Gemeinsam gewonnen" projiziert. "Wir sind erleichtert, dass das auch hier mögliche Worst Case Szenario einer Kernschmelze wie in Tschernobyl und Fukushima nicht eingetreten ist", erklärte die Anti-Atom-Organisation ".ausgestrahlt". Hunderttausende hätten über Jahrzehnte gegen den Bau und Betrieb des AKW Brokdorf demonstriert, nun ende endlich der Betrieb des Reaktors. "Uns erfüllt das mit Genugtuung und Freude. Der Einsatz hat sich gelohnt."

Brokdorf und Grohnde werden in der Neujahrsnacht vom Netz genommen, ebenso wie das Atomkraftwerk im bayerischen Gundremmingen. Der gesetzlich vorgeschriebene Rückbau wird allerdings noch viele Jahre in Anspruch nehmen.

Deutschland AKW Brokdorf
Ging 1986 in Betrieb: das AKW Brokdorf an der ElbeBild: Christian Charisius/picture alliance/dpa

Endphase des Atomausstiegs

Damit liefern 2022 nur noch drei verbliebene Atomkraftwerke in Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen Strom, bis auch sie in genau einem Jahr stillgelegt werden sollen. Weiter betrieben werden dürfen allerdings zwei Anlagen, die Brennstoff und Brennelemente für den Export herstellen.

Den Ausstieg aus der Atomenergie hatte im Jahr 2011 die damalige Bundesregierung nach dem verheerenden Reaktorunglück im japanischen Fukushima besiegelt. Neuerdings wächst allerdings wieder die Zahl der Befürworter der Kernkraft, weil durch sie - anders als bei der Stromproduktion etwa aus Kohle - deutlich weniger klimaschädliches Kohlendioxid entsteht. Klimaschutzziele ließen sich dadurch leichter realisieren.

wa/pgr (dpa, afp)