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Stiller Sieg

Sarah Wiertz13. März 2016

Ein Eigentor entscheidet die Partie zwischen Leverkusen und dem Hamburger SV. Dortmund dagegen braucht keine Schützenhilfe des Gegners. Jubel gab es trotzdem nicht - denn es gab einen Todesfall auf der Tribüne.

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Fußball Bundesliga Borussia Dortmund v FSV Mainz 05
Bild: Reuters/I. Fassbender

Er war der beste Spieler auf dem Platz: Borussia Dortmunds Maro Reus. Der überragende Nationalspieler erzielte beim 2:0 (1:0)-Erfolg gegen den FSV Mainz 05 sein zehntes Saisontor (30. Minute) - zum neunten Mal sorgte er für das 1:0. Sein Treffer wurde noch frenetisch bejubelt von den BVB-Anhängern. Das zweite Tor von Shinji Kagawa (73.) wurde nur mit kurzem Applaus bedacht.

"Wir Spieler haben zunächst gar nichts davon mitbekommen und waren wegen der Stille im Stadion irritiert", sagte Reus nach dem Spiel zum Fernsehsender Sky: "Direkt nach dem Spiel ist der Trainer auf uns zugekommen und hat uns aufgeklärt. Da rückt das Spiel natürlich in den Hintergrund. Kompliment an die Zuschauer, wie sie reagiert haben."

In der zweiten Halbzeit hatten die BVB-Fans ihre Gesänge eingestellt und ihre Banner eingerollt. Laut Vereinsangaben war während der ersten Halbzeit auf der Südtribüne ein Fan zusammengebrochen und gestorben, eine zweite Person wurde erfolgreich reanimiert und ins Krankenhaus gebracht.

Das Spiel lief weiter, jedoch in einer andächtigen Stimmung. In der 88. Minute stimmten die Zuschauer in Gedenken an den verstorbene Fan "You'll never walk alone" an. Auch nach dem Abpfiff sangen die Anhänger im Stadion nochmals das Lied.

Kleine Unachtsamkeit

Mit dem Anpfiff vor 81.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena begann für den BVB das erwartete Geduldsspiel. Die eng gestaffelten Mainzer, in neun vorherigen Anläufen ohne Sieg in Dortmund, schauten sich den gegnerischen Aufbau ganz ruhig an und waren zur Stelle, wenn der Pass in die Tiefe oder die schnelle Kombination gespielt wurden. Aber eine kleine Unachtsamkeit nutzten die Dortmunder eiskalt. Gonzalo Castro brachte Reus mit einem Traumpass in Szene. Der schob den Ball von der rechten Strafraumhälfte ins linke lange Eck.

Auch in der zweiten Halbzeit hatten die Gäste kaum Chancen. Dortmund dagegen umso mehr. Ob Pierre-Emerick Aubameyang oder Henrikh Mkhitaryan - beide scheiterten regelmäßig an Mainz Torwart Loris Karius. Erst der Japaner Kagawa überlistete ihn in der 73. Minute. Die Gäste, eigentlich Experte für Siege gegen Spitzenmannschaften, liegen trotz der Niederlage auf einem Europa-League-Platz. In der Rückrunde hatten sie zuvor Borussia Mönchengladbach, Schalke, Leverkusen und die Bayern bezwungen. Dortmund ist weiterhin Tabellenzweiter mit fünf Punkten Rückstand auf Bayern München.

Fußball Bundesliga Borussia Dortmund v FSV Mainz 05
Und rein damit: Kagawa (m.) macht das 2:0. Teamkollege Reus (r.) jubelt mitBild: Reuters/I. Fassbender

Unter Druck

Einen Dreier zum 49. Geburtstag hat die Mannschaft von Bayer Leverkusen ihrem Trainer Roger Schmidt geschenkt. Der 1:0 (1:0)-Erfolg gegen den Hamburger SV war jedoch ein äußerst glücklicher Sieg. Ein Eigentor von Albin Edal in der 18. Minute entschied die Partie. Insbesondere in der siebenminütigen Nachspielzeit bewahrte Torhüter Bernd Leno sein Team mit vielen guten Paraden vor der Punkteteilung. "Den Druck haben alle gespürt. Umso wichtiger war es, dass wir drei Punkte geholt haben."

Nach zuvor vier Ligaspielen ohne Sieg und drei Tage nach dem 0:2 im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League beim FC Villarreal meldet Bayer wieder seine Ansprüche auf die Europacup-Plätze an. Ärgerlich war jedoch der Platzverweis in der Nachspielzeit. Nach einem Foul sah Leverkusens Tin Jedvaj Gelb. Daraufhin zeigte der Kroate Schiedsrichter Christian Dingert einen Vogel. Dafür gab es nochmal Gelb, macht zusammen Rot. Für Hamburg war es die elfte Saisonniederlage. "Wir haben viele Chancen leichtfertig vergeben. Das hat ein bisschen mit Glück zu tun, aber auch Nervosität. Wir hätten einen großen Schritt machen können", meinte HSV-Profi Aaron Hunt.

Fußball Bundesliga Bayer Leverkusen vs. Hamburger SV
Eine intensive Partie: Leverkusen gegen HamburgBild: picture-alliance/dpa/G. Kirchner

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