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Capriles tritt gegen Maduro an

11. März 2013

In Venezuela wird der Nachfolger des verstorbenen Präsidenten Hugo Chávez gewählt. Dabei kommt es zum Duell zwischen dem amtierenden sozialistischen Staatschef Maduro und dem bürgerlichen Oppositionsführer Capriles.

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Der venezolanische Oppositionsführer Henrique Capriles Radonski (Foto:Ariana Cubillos/AP/dapd)
Bild: AP

Ein halbes Jahr nach seiner Niederlage gegen den verstorbenen Präsidenten Hugo Chávez tritt der venezolanische Oppositionsführer Henrique Capriles Radonski bei der Präsidentenwahl am 14. April gegen Interimspräsident Nicolás Maduro an. Er werde kämpfen, sagte Capriles in der venezolanischen Hauptstadt Caracas. Seine Kandidatur war weithin erwartet worden. Der Wahlkampf selbst soll nach Angaben der Wahlbehörde nur zehn Tage dauern - vom 2. bis 11. April.

Im Oktober 2012 war der Gouverneur von Miranda als Einheitskandidat angetreten. Er hatte sich aber Amtsinhaber Chávez geschlagen geben müssen. Der am Dienstag nach fast zweijährigem Kampf gegen den Krebs gestorbene Chávez hatte damals die Präsidentschaftswahl mit rund 55 Prozent gewonnen. Auf Capriles entfielen 44 Prozent. Eine kürzlich veröffentliche Meinungsumfrage deutet darauf hin, dass Maduro dem 40-jährigen Capriles ähnlich weit auf Distanz halten könnte.

Venezuelas Interimspräsident und Wunschnachfolder von Hugo Chávez, Nicolás Maduro (Foto: Reuters)
Venezuelas Interimspräsident und Wunschnachfolder von Hugo Chávez, Nicolás MaduroBild: Reuters

Capriles: "Maduro hat auf Zeit gespielt"

Die Opposition wirft der Regierung vor, bereits während Chávez' Erkrankung die Verfassung mit Füßen getreten zu haben. Demnach habe Übergangspräsident Maduro auf Zeit gespielt und seine Landsleute wochenlang über den Gesundheitszustand von Chávez belogen, sagte Capriles. Capriles zweifelte zudem die Rechtmäßigkeit der Einsetzung von Maduro als Interimspräsident an. Niemand habe diesen "gewählt", sagte Capriles.

Dem Militär hielt der bürgerliche Oppositionsführer vor, sich für Maduro ausgesprochen zu haben, obwohl die Verfassung es den Streitkräften verbiete, politisch Stellung zu beziehen. Es droht ein erbitterter Wahlkampf. In den Erklärungen vom Wochenende zeichnete sich ein unvermindert harter Streit zwischen den politischen Lagern ab, wie er unter dem 14 Jahre herrschenden sozialistischen Staatschef ausgetragen wurde.

Fortsetzung oder Kurswechsel?

Bei der Abstimmung geht es darum, ob das ölreiche lateinamerikanische Land die links-nationalistische Politik von Chávez fortsetzt oder es zu einem Kurswechsel kommt. Übergangspräsident Maduro hatte auf eine schnelle Wahl gedrungen. Er setzt darauf, die Trauer der Venezolaner um Chávez in Wählerstimmen ummünzen zu können. Zur Abstimmung sind rund 19 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen.

GD/kle (dpa, afp, rtr)