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PolitikNahost

Der Jemen hofft auf zwei Monate Waffenruhe

1. April 2022

Angesichts der Eskalation in der Ukraine tobt im Süden der Arabischen Halbinsel ein fast schon vergessener Krieg. Nun sollen die gepeinigten Menschen dort für einige Wochen Frieden finden.

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Ein kleines Mädchen in einem Slum in Sanaa blickt hinter einer Mauer hervor
Ein kleines Mädchen in einem Slum in Sanaa Bild: Mohammed Mohammed/XinHua/dpa/picture alliance

Die Kriegsgegner im Jemen haben sich auf eine Feuerpause für die Dauer von zwei Monaten geeinigt. Sie gelte ab Samstagabend, mit dem für Muslime heiligen Fastenmonat Ramadan, erklärte der UN-Sondergesandte Hans Grundberg. Ziel sei es, den Menschen eine Pause von der Gewalt zu geben und den Konflikt möglichst langfristig zu lösen. Mit Zustimmung beider Seiten sei eine Verlängerung des Waffenstillstandes möglich. Der Krieg im Jemen dauert schon sieben Jahre lang.

Dort führen die Erzrivalen Saudi-Arabien und Iran einen Stellvertreter-Krieg. Während der Iran die schiitischen Huthi-Rebellen unterstützt, führt Saudi-Arabien eine Gruppe sunnitisch geprägter Golf-Staaten im Kampf gegen diese Aufständischen an. Die Saudis unterstützen damit die international anerkannte jemenitische Regierung von Abd-Rabbu Mansur Hadi, die von den Huthi-Rebellen 2014 aus der Hauptstadt Sanaa vertrieben worden war.

Es gibt nur wenige Gründe für Hoffnung

Das saudische Militärbündnis hatte bereits vor ein paar Tagen angekündigt, seine Einsätze gegen Jemens Huthi-Rebellen vorläufig einzustellen. Gleichzeitig begannen in der saudischen Hauptstadt Riad innerjemenitische Gespräche über ein Ende des Konflikts, zu denen der Golf-Kooperationsrat (GCC) eingeladen hatte. Die Huthi-Rebellen blieben dem Treffen jedoch fern, weil sie Gespräche in Saudi-Arabien ablehnen.

Polizisten untersuchen die Stelle, an der Raketen eines saudi-arabisch geführten Luftangriffs eingeschlagen sind.
Raketen-Angriff im JemenBild: Hani Al-Ansi/dpa/picture alliance

Alle bisherigen diplomatischen Bemühungen um ein Ende des jemenitischen Konflikts sind gescheitert. Ohne Teilnahme der Huthis sind die Hoffnungen auch diesmal gering. Hilfsorganisation mahnen jedoch angesichts der dramatischen humanitären Lage eine schnelle Lösung an. Die UN warnen, die ohnehin schwere Hungerkrise im Jemen könne sich weiter verschlimmern.

rb/qu (AFP, AP, dpa, Reuters)