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Kinostart von "Downton Abbey II"

Silke Wünsch
28. April 2022

Schon die erste Verfilmung der britischen Serie um die Familie Crawley war ein Kinokassenschlager. Nun folgt die Fortsetzung - mit bekannten und neuen Gesichtern.

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Eine Gruppe Personen posiert für ein Foto: Fünf Damen auf Sesseln und Sofas, auf dem Boden sitzt ein Hund, dahinter stehen fünf Herren.
Die Familie Crawley sorgt wieder für TurbulenzenBild: Universal Pictures/Entertainment Pictures/Zumapress/picture alliance

Auch reiche adelige Familien haben es nicht immer so leicht, wie es vielleicht scheinen mag. Selbst wenn das Leben nach außen hin geprägt ist von Luxus, feinen Gesellschaften, Empfängen und opulenten Bällen, ist man im England des beginnenden 20. Jahrhunderts Zwängen unterlegen: Standesdünkel, Konventionen und natürlich das Festhalten an alten - und oft überholten - Traditionen lassen es unter der Oberfläche brodeln.

Downton Abbey: Liebe, Intrigen, Krieg 

So auch in Downton Abbey, dem Landschloss der Familie Crawley - und das nicht nur in den feinen Gemächern und Salons der Herrschaften, sondern auch unter dem Hauspersonal. Liebe, Intrigen, Krieg und Trauer haben die Schlossbewohnerinnen und -bewohner über Jahrzehnte er- und überlebt.

Highclere Castle: Das wahre "Downton Abbey"

Eingebunden ist die Handlung in historische Ereignisse wie etwa den Untergang der Titanic 1912, den Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914, die Spanische-Grippe-Epidemie oder den Kampf um das Frauenwahlrecht. Die Geschichten wurden zwischen 2010 und 2015 in einer Serie erzählt, die immer noch von Millionen Menschen verfolgt wird - zurzeit laufen alle Staffeln beim Streamingdienst Netflix.

Vater und Tochter Crawley stehen auf einer Treppe.
Der Earl of Grantham Robert Crawley mit seiner Tochter MaryBild: Universal Pictures/Entertainment Pictures/Zumapress/picture alliance

2019 kam die erste Verfilmung von "Downton Abbey" ins Kino: Sie spielte 194 Millionen Dollar (180 Millionen Euro) ein und war damit erfolgreicher als Quentin Tarantinos Oscar-prämiertes Werk "Once upon a time in Hollywood". Der Film setzte am Ende der sechsten Serienstaffel an, spielt im Jahr 1927 und handelt vom Besuch des britischen Königspaares auf Downton Abbey. Das Drehbuch stammte von Julian Fellowes, der auch die komplette Serie geschrieben hat.

Bei einem Kinofilm sollte es nicht bleiben

Der große Kinoerfolg spornte Fellowes und die Filmcrew zum Weitermachen an - also sollte schnell die Fortsetzung kommen. 2021 begannen die Dreharbeiten - doch der Filmstart wurde mehrmals verschoben. Jetzt aber dürfte dem Kinostart nichts mehr im Wege stehen. In den USA kommt "Downton Abbey II - eine neue Ära" am 20. Mai in die Kinos, in Großbritannien am 29. April - und den 28. April konnten sich die deutschen Fans vormerken.

Universal Pictures spricht von einem Wiedersehen mit dem gesamten Cast - und von einigen neuen Gesichtern. Die Handlung spielt zu Beginn der 1930er Jahre.

Die schwerkranke Patriarchin der Familie, Violet Crawley (Maggie Smith), scheint eine rätselhafte Vergangenheit zu haben, die die Familie nicht kannte. Ein geheimnisvoller Liebhaber vererbt der Lady ein Anwesen in Südfrankreich. Eine Filmcrew möchte auf Downton Abbey Dreharbeiten durchführen - der Regisseur und einige der angereisten Schaupielerinnen und Schauspieler sorgen für reichlich Tumult. Unter anderem taucht eine Person auf, die offenbar nichts Gutes im Schilde führt. Die Familie begibt sich auf eine Reise nach Südfrankreich - und es wird geheiratet.

Historiendramen haben Konjunktur

Ob Downton Abbey oder auch die zurzeit so erfolgreiche Serie "Bridgerton" - opulent verfilmte Historiendramen kommen gut an. Schon in den 1970ern machte die Fernsehserie "Das Haus am Eaton Place" (Originaltitel: "Upstairs, Downstairs") aufgrund ihrer Detailgenauigkeit von sich reden. Auch dort ging es wie bei Downton Abbey um das Leben der Herrschaften und der Bediensteten - und dabei um eine möglichst realistische Darstellung der Lebensumstände. Es war die erfolgreichste Serie der 70er-Jahre im englischen, US-amerikanischen und deutschen Fernsehen.

Nicola Pagett und Donald Burton sitzen Sekt trinkend einander auf einem Sofa gegenüber.
Nicola Pagett als Elizabeth Kirbridge und Donald Burton als Julius Karekin im "Haus am Eaton Place"Bild: United Archives/kpa Publicity/picture alliance

Die meistgesehene englischsprachige Serie beim Streamingdienst Netflix ist "Bridgerton". Hier geht es eigentlich ausschließlich um Liebe, Reichtum, Bälle, das richtige Benehmen, gute Partien und Hochzeiten. Das Casting ist durchaus besonders, denn Hautfarben spielen überhaupt keine Rolle. Die Geschichten um die feine englische Gesellschaft im frühen 19. Jahrhundert sind so farbenfroh und opulent inszeniert, dass selbst gestandene Frauen dem süßen Kitsch erliegen und sich schon jetzt auf die dritte Staffel freuen, die bereits in Arbeit ist. Ein Riesenfang für Netflix - nur die südkoreanische Serie "Squid Game" (2021) ist erfolgreicher.

Standbild von "Bridgerton": Simon und Daphne stehen nebeneinander und schauen aus dem Bild.
Das Traumpaar aus Staffel 1: Daphne Bridgerton (Phoebe Dynevor) und Simon Basset (Regé-Jean Page)Bild: Liam Daniel/Netflix/Everett Collection/picture alliance

Wer nicht genug davon bekommen kann, für den hat Downton-Abbey-Macher Julian Fellowes bereits für Nachschub gesorgt. Auf HBO und in Deutschland auf "Sky Atantic" ist gerade seine Serie "The Gilded Age" angelaufen. Sie spielt in New York um 1880, wo der alte Geldadel auf neureiche Familien trifft. Eine Menge Konfliktpotenzial ist also vorprogrammiert.

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Silke Wünsch Redakteurin, Autorin und Reporterin bei Culture Online