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Verlässlichkeit für frankophone Partner in Afrika

Antonio Cascais
24. März 2021

Auf dem Branchentreffen NexTV Series Africa tauschen sich jedes Jahr Führungskräfte afrikanischer und internationaler Medien über Trends auf dem Video- und Fernsehmarkt aus.

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Screenshot Youtube | Nextv Series Afrique 2021
Bild: Nextv/Youtube

Nach der französischsprachigen Premiere im vergangenen Jahr in Abidjan (Elfenbeinküste) ging es im zweiten Anlauf von NexTV Series Africa coronabedingt digital-distanziert zu. Gestern (23.03.) teilten DW-Intendant Peter Limbourg und Partner aus dem französischsprachigen Afrika ihre Erfahrungen miteinander und verständigten sich über eine intensive Zusammenarbeit. Limbourg sagte: "Die Pandemie hat erneut gezeigt, dass wir nur eine Welt haben und wir diese durch Kollaborationen besser machen können."

Die Corona-Krise hat afrikanischen Medienunternehmen stark zugesetzt: Belegschaften im Lockdown, unerlässliche Investitionen trotz eingebrochener Werbeerlöse und Umsatzeinbußen, eingeschränkte Programmproduktion. "Ein hartes Jahr", erklärt Sidy Digne, Präsident EXCAF Télecom, Betreiber mehrerer TV- und Radiostationen im Senegal – ein Jahr, in dem die Partnerschaft mit der DW für ihn noch bedeutsamer geworden sei. "Die DW ist für uns ein äußerst wichtiger Faktor. Dank dieser Partnerschaft konnten wir einen Sonderkanal zum Thema Pandemie ins Leben rufen. Wir haben auch unsere Kooperation im Bereich der Bundesliga-Berichterstattung ausweiten können. Es gibt eine Menge Inhalte, von denen unsere Kanäle profitieren konnten."

Bundesliga Spieltag 20 Schalke Leipzig Grafik DW französisch
Die DW überträgt und kommentiert Bundesligaspiele für das frankophone Afrika im Radio

Großer Bedarf im Online-Bereich

Fatoumata Chérif, Bloggerin, Influencerin und Öko-Aktivistin aus Conakry, Guinea, zog ebenfalls eine gemischte Bilanz: "Corona hatte große finanzielle Auswirkungen auf unsere Arbeit. Sie musste trotzdem weitergehen. Zum Beispiel gab es zwei wichtige aktuelle Ereignisse – zwei Wahlen, einen weitreichenden Lehrerstreik –,  die Arbeit musste also unvermindert weitergehen, auf der Einnahmenseite gab es aber große Einbußen."

Auch ihrer Plattform habe die Kooperation mit der DW in der Krise geholfen, so Chérif weiter: "Wir konnten einen noch größeren Nutzen aus der Zusammenarbeit ziehen, verschiedene Sendungen der DW zum Thema Pandemie, aber auch zu Umweltthemen für uns nutzen. Wir rechnen auch weiterhin mit der Partnerschaft mit der DW und mit ihren Beiträgen. Unser Bedarf ist groß, vor allem im Online-Bereich. Zusammen können wir das Verhalten der Menschen positiv beeinflussen, sie sensibilisieren. Um das zu schaffen, braucht es Informationen", so Chérif.

"Freundschaft hat sich bewährt"

Die Frage des Moderators Christian Lusakueno vom Partnersender TOP Congo FM in Kinshasa, ob die DW imstande gewesen sei, neue Investitionen zu tätigen, konnte der DW-Intendant bejahen. Die DW habe notwendige Investitionen in die Digitalisierung vorgezogen. Als steuerfinanzierter Sender habe die DW es hier einfacher als die privaten Medien, so DW-Intendant Peter Limbourg, auch wenn ein großer Teil des DW-Budgets in Schutz- und Hygienemaßnahmen sowie technische Ausstattung für das Mobile Arbeiten geflossen sei. Limbourg: "Die Corona-Pandemie hat es nicht vermocht, unsere Berichterstattung qualitativ und quantitativ in Mitleidenschaft zu ziehen. Unser Programm hat den gewohnt hohen Standard gehalten, den unser Publikum und unsere Partner in Afrika gewohnt sind."

Eric Topona | DW Studio | Arbre à Palabre
DW-Redakteur Eric Topona im Studio: Hoher Produktionsstandard auch in PandemiezeitenBild: Remy Mallet/DW

Wie produktiv und innovativ die Mitarbeitenden in der Coronakrise agiert hätten, sei eine positive Erfahrung gewesen, so Limbourg. Ein Beispiel sei das tägliche Covid-19 Special, das diese Woche seit genau einem Jahr sehr erfolgreich für ein globales Publikum produziert wird und neue Partner angezogen hätte. "Nötig erschienen uns vor allem Sondersendungen über die Auswirkungen der Pandemie in Afrika, in Asien, in Lateinamerika, aber natürlich auch in Europa", sagte der Intendant. Er betonte die Freundschaft zwischen der DW und ihren Partnern, die sich in der Pandemie bewährt habe. "Wir sitzen alle im selben Boot und tragen gemeinsam die Verantwortung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit", sagte Limbourg.

Neue Regionalstrategie

"In Afrika gibt es mehr als 250 Journalistinnen und Journalisten, die für die DW arbeiten, das hat uns in der Berichterstattung natürlich sehr geholfen", so Limbourg. "Unsere Mitarbeitenden haben in der Zeit bewiesen, dass sie auch aus der Ferne gut zusammenarbeiten können. Und auf ihr Engagement können unsere Partner in Afrika weiterhin zählen."

Die Deutsche Welle hat im französischsprachigen Afrika mehr als 240 Radio-, TV- und Onlinepartner. In der neuen Regionalstrategie ist zum Beispiel die Demokratische Republik Kongo zu einem der primären Zielländer erklärt worden. Auch die Menschen in Benin, Guinea, Mali, Niger und Tschad zählen zu den vorrangigen Zielgruppen der französischen Programmangebote.