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PolitikAfrika

ECOWAS hofft auf Vermittlungserfolg in Mali

22. August 2020

Der Putsch im Krisenstaat Mali hat den westafrikanischen Staatenverbund ECOWAS auf den Plan gerufen. Vertreter der Organisation sprachen in Malis Hauptstadt Bamako mit den aufständischen Militär-Führern.

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Mali Bamako Verhandlungen zwischen ECOWAS und Militärführern | Goodluck Jonathan
Die ECOWAS-Delegation wird von Nigerias Ex-Präsident Goodluck Jonathan (l.) geleitetBild: Reuters/M. Kalapo

Angeführt wird die ECOWAS-Delegation von dem ehemaligen nigerianischen Präsidenten Goodluck Jonathan. Die Delegierten trafen am Flughafen Vertreter des sogenannten Nationalen Komitees für die Errettung des Volkes (CNSP). Es handelt sich um die Gruppe, die nach dem Putsch die Macht übernommen hatte. Die Diplomaten hätten zudem den noch immer inhaftierten Präsidenten Ibrahim Boubacar Keita getroffen, heißt es in Agenturberichten. Keita war verhaftet und zum Rücktritt gezwungen worden. Er war seit 2013 Präsident in Mali.

Die Opposition hält zu den Putschisten

Vor wenigen Tagen hatte die ECOWAS die Soldaten aufgefordert, unverzüglich in ihre Kasernen zurückkehren. Der Staatenverbund verurteile jeden nicht der Verfassung des Landes entsprechenden Regierungswechsel "aufs Schärfste". Die Oppositionsparteien dagegen hatten den Staatsstreich begrüßt. Auch Teile der Bevölkerung stehen hinter dem Putsch. Am Freitag hatte es in der Hauptstadt Bamako Solidaritätskundgebungen mit den Putschisten gegeben.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte zur Lage in Mali am Mittwoch Stellung genommen und gesagt, die Bundesregierung unterstütze die Bemühungen der ECOWAS, zu einer politischen Lösung zu kommen. Die Bundeswehr ist in Mali bei zwei internationalen Einsätzen dabei. Ende Mai erst hatte der Bundestag deren Mandate verlängert und teils sogar ausgeweitet. In Mali sind annähernd 1000 Soldaten der Bundeswehr stationiert.

Mali wird seit Jahren von islamistischen Terrorgruppen geplagt. Echte Erfolge im Kampf gegen die Terrorgruppen gab es bislang nicht. Zudem hat sich jüngst eine Oppositionsbewegung gebildet, die Keita Korruption und Wahlmanipulationen vorwarf und seinen Rücktritt forderte. Eine schwächelnde Wirtschaft verschlechterte die Lage zudem.

haz/cw (dpa, afp, rtr)