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Eurozone: Wirtschaft legt stärker zu

7. September 2022

Die Wirtschaft der Eurozone hat sich im ersten Halbjahr besser entwickelt als bisher gedacht. Deutschland verzeichnete nur ein leichtes Wachstum, die Auftragslage der deutschen Industrie trübt sich weiter ein.

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Euro Logo vor der Europäischen Zentralbank
Bild: Imago Images/McPhoto

Im zweiten Quartal wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der 19 Euroländer zum Vorquartal um 0,8 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg nach einer dritten Schätzung mitteilte. In der vorherigen Schätzung war nur ein Wachstum von 0,6 Prozent ermittelt worden. Für das erste Quartal wurde das Wachstum zudem von 0,5 auf 0,7 Prozent nach oben revidiert.

In den 27 Ländern der Europäischen Union (EU) entwickelte sich die Wirtschaft im ersten Halbjahr ähnlich. Die Wirtschaftsentwicklung in den einzelnen Ländern fällt jedoch sehr unterschiedlich aus.

Während in der Eurozone die Niederlande mit 2,6 Prozent das mit Abstand stärkste Wachstum im zweiten Quartal aufweisen, sind die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen jeweils geschrumpft. Dies dürfte eine Folge der einst engen Wirtschaftsbeziehungen mit Russland sein, die im Zuge des Ukraine-Kriegs und westlicher Sanktionen zu einer Belastung geworden sind. Zudem leiden die baltischen Staaten unter einer besonders hohen Inflation.

Weniger Aufträge für deutsche Unternehmen

Die deutsche Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal leicht um 0,1 Prozent. Die Auftragslage der deutschen Industrie trübt sich weiter ein. Im Juli gingen erneut weniger Aufträge ein, wie aus Daten des Statistischen Bundesamts vom Dienstag hervorgeht.

Der Auftragseingang fiel gegenüber dem Vormonat um 1,1 Prozent. Es ist bereits der sechste Rückgang in Folge. Analysten hatten mit einem Rückgang von im Schnitt 0,7 Prozent gerechnet.

Die Nachfrage habe sich angesichts des Ukraine-Kriegs und der hohen Gaspreise schwach entwickelt, kommentierte das Bundeswirtschaftsministerium. "Für die Industrieunternehmen bleibt der Ausblick auf das zweite Halbjahr gedämpft, was sich auch in einem abgekühlten Geschäftsklima und zurückhaltenden Exporterwartungen widerspiegelt."

ul/bea (dpa, afp)