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FC Bayern besiegt Pilsen ohne Mühe

4. Oktober 2022

Der FC Bayern feiert in der Champions League gegen den tschechischen Meister Viktoria Pilsen einen ungefährdeten Sieg. Bei Afrikas Fußballer des Jahres, Sadio Mané, scheint der Knoten endgültig geplatzt zu sein.

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Sadio Mané feiert mit einem Tänzchen seinen ersten Champions-League-Treffer für den FC Bayern
Sadio Mané (r.) feiert mit einem Tänzchen seinen ersten Champions-League-Treffer für den FC BayernBild: Boris Schumacher/HMB-Media/IMAGO

Na bitte, geht doch. Sadio Mané grinste über das ganze Gesicht und gab mit Alphonso Davies eine kleine Tanzeinlage. Gerade hatte der Senegalese seinen ersten Champions-League-Treffer für den FC Bayern erzielt - nein, eher den Ball ins Netz gezaubert. Davies hatte Mané mit einem Einwurf ins Spiel gebracht. Dann begann die Show. Erst Ballannahme mit links, volley auf rechts gelegt, über den eigenen Kopf gelupft, schnelle Körperdrehung und so drei Gegenspieler genarrt. Jeder rechnete nun mit einem Abspiel, doch Mané zündete den Turbo, ließ vier Abwehrspieler ganz alt aussehen, drang in den Strafraum ein und versenkte den Ball aus acht Metern flach im Netz. Ein Traumtor. "Ehrlich gesagt, war auch ein bisschen Glück dabei", sagte Mané nach dem Spiel im "DAZN"-Interview.

Sein Treffer war das zwischenzeitliche 3:0 für den FC Bayern gegen den überforderten tschechischen Meister Viktoria Pilsen. Am Ende hieß es 5:0 (3:0) für den deutschen Fußballrekordmeister. Mané hatte einen weiteren Treffer vorbereitet und wurde nach dem Abpfiff von der UEFA zum "Man of the Match" gekürt.

Eingewöhnungsschwierigkeiten

Noch vor wenigen Tagen hatte Sadio Mané in einem Interview des europäischen Fußballverbands eingeräumt, dass er sich noch etwas schwer tue beim FC Bayern. "Ich habe acht tolle Jahre in England verbracht, sechs in Liverpool nach zwei in Southampton, und jetzt bin ich in einem neuen Land", hatte Afrikas Fußballer des Jahres gesagt. "Es ist nicht leicht, weil sich auf einmal so viel verändert: die Leute, das Training, alles. Ich muss mich anpassen."

Sadio Mane hält die Afrika-Cup-Trophäe in Händen
Angeführt von Mané, gewann Senegal im Februar erstmals den Afrika-CupBild: Charly Triballeau/Getty Images/AFP

In Liverpool war Mané unter Trainer Jürgen Klopp zum Weltklassespieler gereift, hatte mit den "Reds" 2019 auch die Champions League gewonnen. In Afrika ist er seit Jahren ein gefeierter Star, in seiner Heimat Senegal gar ein Held - und das nicht erst, seit Mané im Finale des Afrika-Cups im vergangenen Februar in Kamerun im Shoot-Out gegen Ägypten den entscheidenden Elfmeter verwandelte.

Sieben Tore in 13 Pflichtspielen

Doch in München liegt die Latte hoch für den 30-Jährigen, der bei Deutschlands Topklub im vergangenen Sommer als "Königstransfer" gefeiert worden war. Als die Mannschaft zwischenzeitlich geschwächelt hatte und Mané sechs Pflichtspiele lang ohne Torerfolg geblieben war, waren erste kritische Stimmen zu hören gewesen. "Das war eine schwierige Phase, nicht nur für mich, auch für die Mannschaft", sagte der Senegalese. 

Dabei kann sich Manés Torbilanz für den FC Bayern bisher durchaus sehen lassen. Das Tor gegen Pilsen war der siebte Treffer des Stürmers im 13. Pflichtspiel. Am vergangenen Freitag hatte Mané beim 4:0-Erfolg der Bayern im Bundesligaspiel gegen Bayer 04 Leverkusen seinen ersten Treffer in einem Heimspiel erzielt. Nun auch noch sein erstes Tor im Bayern-Trikot in der Champions League. Sadio Mané scheint endgültig in München angekommen zu sein. Und er freut sich auf den Bundesliga-Knaller am kommenden Samstag bei Borussia Dortmund: "Wir haben unser Selbstvertrauen zurück." Mané selbst auch. 

Das Spiel in Zahlen: 

FC Bayern - Viktoria Pilsen 5:0 (3:0)

Tore: 1:0 Sané (7.), 2:0 Gnabry (13.), 3:0 Mané (21.), 4:0 Sané (50.), 5:0 Choupo-Moting (59.) 
Zuschauer: 75.000 (ausverkauft)

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter