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Politik

Gewalt gegen Frauen bei Protesten in Minsk

12. September 2020

Bei neuen Demonstrationen gegen den belarussischen Staatschef Lukaschenko ist die Polizei mit aller Härte gegen Frauen vorgegangen. Es gab etliche Festnahmen. Bisher standen eher Männer im Fokus der Sicherheitskräfte.

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Weißrussland | Proteste in Minsk
Bild: Reuters/Handout/Tut.By

Belarus: Gewalt gegen Regierungskritiker

Im Vorfeld einer für Sonntag geplanten Großdemo hatten sich Kolonnen weiblicher Demonstrantinnen im Zentrum von Minsk zu einem friedlichen Frauenprotest versammelt. Einige schlugen mit Kellen auf Töpfe ein, andere riefen "Bring unsere Mascha zurück", wobei sie sich auf die Oppositionsführerin Maria Kolesnikowa bezogen. Die 38-Jährige war vor einigen Tagen inhaftiert worden, nachdem sie sich gegen eine Zwangsausweisung gewehrt und ihren Pass zerrissen hatte.

Weißrussland | Proteste in Minsk
Bislang waren bei Demonstrationen vor allem Männer festgenommen und abtransportiert wordenBild: Reuters/Handout/Tut.By

Auf dem Freiheitsplatz im Zentrum von Minsk kam es zu Handgemengen, als Männer mit schwarzen Gesichtsmasken versuchten, einige Frauen festzunehmen. Die Sicherheitskräfte gingen mitunter brutal vor. Das unabhängige Nachrichtenportal tut.by schrieb von einem massiven Vorgehen gegen weibliche Demonstranten. Die Rede war von mehr als 30 Festnahmen.

Die Opposition hatte insbesondere Frauen für diesen Samstag zu der Demonstration aufgerufen, um der Staatsführung zu zeigen, dass die Proteste in Belarus an Zulauf gewinnen. Bislang hielten sich die Sicherheitskräfte gegenüber weiblichen Demonstranten weitgehend zurück und nahmen überwiegend Männer fest.

Weißrussland | Proteste in Minsk
Lautstarker Protest mit Topfdeckel und Suppenkelle gegen die Festnahme der Oppositionellen Maria Kolesnikowa Bild: picture-alliance/dpa/A. Maishev

In Belarus (Weißrussland) kommt es seit der Präsidentenwahl vor rund fünf Wochen täglich zu Protesten. Der autoritär regierende Staatschef Alexander Lukaschenko beansprucht den Wahlsieg mit mehr als 80 Prozent der Stimmen für sich. Die Opposition hält dagegen Swetlana Tichanowskaja für die wahre Gewinnerin. International steht die Abstimmung wegen grober Fälschung in der Kritik.

uh/haz (dpa, afp, rtr)