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Neue Omikron-Varianten: Was bekannt ist

Silja Thoms
13. April 2022

In den USA und Indien breitet sich ein neuer Omikron-Subtyp BA.2.12.1 aus. Bundesgesundheitsminister Lauterbach warnt vor der hochansteckende Coronavirus-Variante. Was bisher bekannt ist.

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Illustration Mutation von einem Coronavirus
Bisher sei kein signifikanter epidemiologischer Unterschied zu den bekannten Omikron-Varianten festgestellt worden.Bild: Michael Bihlmayer/CHROMORANGE/picture alliance

Immer wieder tauchten während der Pandemie neue Varianten des Coronavirus auf.

Aktuell ist vor allem in New York und in anderen Teilen der USA die Corona-Variante BA.2.12.1 auf dem Vormarsch. Das bestätigt auch die US-Gesundheitsbehörde “Centers for Disease Control and Prevention“(CDC). Demnach mache die neue Sublinie aktuell rund ein Fünftel aller neuen Corona-Fälle in den USA aus. Die Behörden befürchten, dass BA.2.12.1 rund 25 Prozent ansteckender als die in Deutschland derzeit vorherrschende Variante BA.2 ist. Ob sie auch für schwerere Verläufe sorgt, wird weiterhin untersucht. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach warnt bereits vor der hochansteckende Variante BA.2.12.1.

Auch in der indischen Hauptstadt Delhi wurde die Untervariante BA.2.12.1 in der Mehrzahl der Proben nachgewiesen. Sie könnte für die jüngste Häufung von Coronavirus-Fällen in Delhi verantwortlich sein.

Mitte April hatte die Weltgesundheitsorganisation zwei neue Subtypen der Omikron-Variante in ihr Monitoring aufgenommen. Forschende in Botswana und Südafrika hatten die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 entdeckt. Untersucht wird derzeit noch, wie infektiös und virulent sie sind. 

Bisher sind die beiden Untervarianten der Omikron-Familie bei vier Menschen in Botswana und 23 Menschen in Südafrika festgestellt worden. Aber auch in anderen Ländern wie Belgien, Dänemark, Deutschland und in Großbritannien wurden die Subtypen bereits gefunden. 

Bisher sei kein signifikanter epidemiologischer Unterschied festgestellt worden zwischen den neuen Subtypen und den anderen bekannten Omikron-Varianten: "Das Auftreten der neuen Untervarianten ist kein Grund zur Sorge. Wir beobachten noch keinen größeren Anstieg der Fälle, Krankenhausaufenthalte oder Todesfälle", teilte Dr. Matshidiso Moeti, Regionaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Afrika mit. 

Eine Frau in Südafrika wird auf das Corona-Virus getestet
Noch ist kein epidemiologischer Unterschied zwischen den neuen und früheren Subtypen bekanntBild: Denis Farrell/AP/picture alliance

Neue Omikron-Variante auch in Großbritannien 

Auch in Großbritannien breitet sich derzeit eine neue Variante aus: Omikron XE. Es wurden bereits über 1000 Fälle der neuen Virusvariante verzeichnet, wie der aktuelleBericht der britischen Regierungsbehörde des Gesundheitsministeriums von letzter Woche zeigte. 

Die Variante XE ist eine Kombination aus den Subtypen Omikron BA.1, der ursprünglichen Omikron-Variante, und Omikron BA.2, dem weitaus ansteckenderen Typ. Die daraus entstehenden Viren enthalten eine Kombination von genetischem Material aus mehreren Varianten, wodurch eine neue Version des SARS-CoV-2-Virus entsteht. 

Rekombination von Virus-Varianten 

Manchmal passieren Fehler bei der Vermehrung von Viren. Das führt dann zu Mutationen, die aber meist nicht die Struktur des Virus verändern - genannt wird dies stille Mutation. Mutationen im Spike-Protein können das Virus dann zum Beispiel übertragbarer machen als frühere Varianten. Die Variante Omikron XE ist jedoch eine Rekombination aus zwei verschiedenen Varianten. Hierbei stecken zwei unterschiedliche Varianten ein und dieselbe Zelle einer Person zur selben Zeit an. 

Dort können sie ihr genetisches Material kombinieren und sich dann auf andere Personen übertragen. Omikron XE hat das meiste seiner genetischen Informationen von der Untervariante Omikron BA.2, die aber nicht zu schwerwiegenderen Erkrankungen führt als der Subtyp BA.1. Hinzu kommt, dass die Omikron-Varianten allgemein eher weniger schwere Verläufe verursachen. Sie sind allerdings hochansteckend.