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Pharmariese AstraZeneca verdoppelt Gewinn

11. Februar 2021

Der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca hat im vergangenen Geschäftsjahr glänzend verdient. Mit dem Corona-Impfstoff hat das allerdings nichts zu tun.

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AstraZeneca - Impfstoffhersteller
Bild: Lafargue Raphael/abaca/picture alliance

Der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca hat seinen Gewinn im Corona-Jahr 2020 verdoppelt. Unter dem Strich stand 2020 ein Plus von 3,2 Milliarden Dollar (2,6 Milliarden Euro), wie Astrazeneca am Donnerstag in Cambridge mitteilte. Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr demnach im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent auf 26,6 Milliarden Dollar. Zugleich sanken die Kosten für Forschung und Entwicklung sowie für die Verwaltung. Die Erlöse stiegen im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent auf rund 26,6 Milliarden Dollar (21,9 Milliarden Euro). Die Anleger sollen wie im Vorjahr eine Dividende von 2,80 Dollar je Aktie erhalten.

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"Wir haben im vergangenen Jahr einen deutlichen Schritt vorwärts gemacht", sagte Konzernchef Pascal Soriot laut Mitteilung. Die vereinbarte milliardenschwere Übernahme des US-Wettbewerbers Alexion werde AstraZenecas Entwicklung weiter beschleunigen. Für das neue Jahr stellte Soriot ein etwas höheres Umsatzwachstum als 2020 in Aussicht. Allerdings seien der Alexion-Kauf sowie Erlöse mit dem Corona-Impfstoff von AstraZeneca und der Universität Oxford dabei noch gar nicht berücksichtigt. Die Erlöse mit dem Impfstoff will der Konzern ab dem kommenden Quartal separat ausweisen.

Wenn der Chef persönlich den Impfstoff bringt: Der britische Premier Boris Johnson trägt eine Kühlbox mit dem Astrazeneca-Vakzin
Wenn der Chef persönlich den Impfstoff bringt: Der britische Premier Boris Johnson trägt eine Kühlbox mit dem Astrazeneca-VakzinBild: Stefan Rousseau/PA Wire/picture alliance

Fast täglich in den Schlagzeilen

Die schnelle Entwicklung eines wirksamen Corona-Impfstoffs in Kooperation mit der renommierten Universität Oxford hat dafür gesorgt, dass AstraZeneca in diesen Wochen fast täglich in den Schlagzeilen vorkommt. Sowohl für die EU, insbesondere aber in Großbritannien, ist der Impfstoff ein extrem wichtiger Baustein in der Impfstrategie, da er mit einem Preis von rund 3,40 Euro pro Dosis vergleichsweise günstig ist und bei Kühlschranktemperaturen transportiert und gelagert werden kann. Die Hersteller hatten zudem von Anfang an betont, keine Profite mit dem Vakzin erwirtschaften zu wollen.

In Deutschland und mehreren anderen europäischen Ländern ist das mit der Universität Oxford entwickelte Vakzin allerdings bislang nur für Menschen unter 65 Jahren zugelassen. Die zuständigen Aufsichtsbehörden verweisen darauf, dass belastbare Daten für die Wirksamkeit des Impfstoffs bei älteren Menschen fehlten. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt den Impfstoff dagegen auch bei Menschen über 65 Jahren.

Mit der EU gab es außerdem Spannungen, weil AstraZeneca im ersten Quartal deutlich weniger Impfdosen liefern wird als zunächst vereinbart. Im Vereinigten Königreich laufen die Lieferungen hingegen recht problemlos weiter. Der Konzern erklärt dies damit, dass die EU ihren Vertrag später verhandelt und unterzeichnet hat. Im zweiten Quartal sollen deutlich mehr Dosen verfügbar sein. Zudem sollen langfristig neue Produktionskapazitäten in Dessau für Abhilfe bei Engpässen wegen der hohen Nachfrage sorgen.

hb/ul (dpa,rtr,afp)