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Reichsein ist einfach immer schön

9. Juli 2020

Die Reichen rund um den Globus haben vor der Corona-Krise ihr Vermögen kräftig gemehrt. Dazu trugen auch gestiegene Aktienkurse bei. Ob der Boom in diesem Jahr so weitergeht, ist aber noch nicht ausgemacht.

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Bild: Reuters/Nguyen Huy Kham

Die Reichen und Superreichen dieser Welt sind mit einem kräftigen Finanzpolster in die Corona-Krise gegangen. Sie profitierten im vergangenen Jahr unter anderem vom Anstieg der Aktienkurse. Zugleich gewann der Club der Reichen mehr Mitglieder.

Insgesamt legte das Vermögen der Dollar-Millionäre weltweit gegenüber dem Vorjahr um 8,6 Prozent auf 74 Billionen Dollar (65,58 Billionen Euro) zu, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung des Beratungsunternehmens Capgemini hervorgeht. Capgemini wertet für den "World Wealth Report" statistische Daten verschiedener Länder und internationaler Organisationen wie der Weltbank aus.

Geld kennt keine Grenzen

Rund um den Globus gab es im vergangenen Jahr 19,6 Millionen Menschen, die über ein anlagefähiges Vermögen von mehr als einer Million Dollar verfügten. Das waren 8,8 Prozent mehr als im Jahr 2018. Knapp ein Prozent kamen auf mehr als 30 Millionen Dollar.

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Ein Eigenheim ist schön und praktisch - und wenn man nicht selbst drin wohnt, mehrt es auch den ReichtumBild: Picture alliance/Photopqr/Nice Matin

Eine jüngst veröffentlichte Untersuchung der Boston Consulting Group bestätigen die Capgemini-Studie: Ihr zufolge halten Dollar-Millionäre weltweit mehr als die Hälfte des gesamten Finanzvermögens aus Bargeld, Aktien, Wertpapieren und Fonds.

Das Geld erholt sich schon wieder

Welche Folgen die Corona-Krise, die die Weltwirtschaft nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds in eine beispiellose Krise stürzen wird, lässt sich den Angaben zufolge aktuell schwer abschätzen. "Die Ungewissheit ist groß", sagte Capgemini-Experte Klaus-Georg Meyer.

Die Wirtschaftsberater schätzen den Rückgang des globalen Vermögens der Reichen zum Stichtag Ende April 2020 im Vergleich zu Ende Dezember 2019 auf 6 bis 8 Prozent. Ein Teil der Verluste sei durch die jüngste Erholung an den Börsen allerdings aufgeholt worden. "Nach dem starken Einbruch im März gab es wieder einen erstaunlich starken Anstieg", sagte Meyer.

Auch hier lässt sich gut reich sein

In Deutschland stieg die Zahl der vermögenden Privatanleger den Angaben zufolge um 8,6 Prozent auf 1,466 Millionen. Ihr Vermögen aus Aktien, festverzinslichen Wertpapieren, alternativen Investments, Bargeld sowie nicht selbst genutzter Immobilien stieg um 8,8 Prozent auf rund 4,86 Billionen Euro. Die Dollar-Millionäre in Deutschland profitierten insbesondere von gestiegenen Kursen am Aktienmarkt und höheren Immobilienpreisen.

Luxusyacht Dilbar
Luxus-Yachten sind besonders beliebt bei der Superreichen: Eine der längsten Motoryachten der Welt ist die 158 Meter lange Dilbar.Bild: Imago/M. Segerer

Zum Vergleich: Das Geldvermögen aller privaten Haushalte in Deutschland summierte sich Ende 2019 nach Angaben der Bundesbank auf rund 6,46 Billionen Euro. Dabei handelt es sich um Bargeld, Wertpapiere, Bankeinlagen sowie Ansprüchen gegenüber Versicherungen. Das Deutsche Instituts für Wirtschaftsforschung hat errechnet, dass die reichsten zehn Prozent der Deutschen zuletzt mehr als die Hälfte des gesamten Vermögens (56 Prozent) besitzen - die ärmere Hälfte hat dagegen nur einen Anteil von 1,3 Prozent.

Capgemini zufolge zählt Deutschland weiterhin zu den Ländern mit den meisten Dollar-Millionären. An der Spitze liegen erneut die USA, gefolgt von Japan, Deutschland und China. Diese Länder stehen zusammen für nahezu 62 Prozent der Vermögenden weltweit.

dk/hb (dpa)