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Senegals Star Sadio Mané fällt für WM aus

18. November 2022

Schock für das Fußball-Nationalteam Senegals. Der Afrikameister muss bei der WM in Katar auf FC-Bayern-Stürmer Sadio Mané verzichten. Die Liste der Stars, die verletzungsbedingt fehlen, wird immer länger.

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Sadio Mane sitzt im Bundesligaspiel gegen Werder Bremen mit geschlossenen Augen auf dem Rasen, der Schiedsrichter läuft vorbei.
Sadio Mané verpasst wegen seiner Verletzung aus dem Spiel gegen Werder Bremen die WM in KatarBild: Sven Hoppe/picture alliance/dpa

Alles Bangen und Hoffen war am Ende vergebens: Senegals Superstar Sadio Mané verpasst wegen seiner Verletzung die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Nach Angaben seines Arbeitgebers, des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München, wurde der Spieler am Donnerstagabend in Innsbruck operiert. Dabei sei an Manés rechtem Wadenbeinköpfchen - dem oberen Teil des Wadenbeins unterhalb des Knies - eine Sehne wieder befestigt worden, hieß es. Mané wird voraussichtlich bis zu drei Monate lang ausfallen. 

Der 30-Jährige Stürmer hatte sich die Verletzung im vorletzten Bundesligaspiel vor der WM-Pause gegen Werder Bremen (6:1) zugezogen, vorausgegangen war ein harmlos wirkender Zweikampf mit dem Bremer Verteidiger Amos Pieper. Schon nach dem Spiel hatte Bayern-Trainer Julian Nagelsmann ein mögliches WM-Aus für "Afrikas Fußballer des Jahres" angedeutet: "Es ist klar, dass der Senegal gern hätte, dass er spielt. Aber wenn er Schmerzen hat, wird er nicht spielen können, auch wenn der Verband das gerne hätte."

Gebete für wundersame Genesung

Trotz der Verletzung war Mané zunächst in Senegals WM-Kader berufen worden. Die Fußballfans in dem westafrikanischen Staat hatten auf eine Wunderheilung gehofft. Die senegalesische Zeitung "Les Echos" berichtete, in Manés Heimatstadt Bambali seien 35 Imame zusammengekommen, um für die schnelle Genesung des Flügelstürmers zu beten.

Auch Staatspräsident Macky Sall meldete sich nach Manés Verletzung via Twitter zu Wort. "Sadio, Herz eines Löwen! Mein ganzes Herz ist mit dir. Gott segne Dich!", schrieb der Präsident. Nach dem bitteren WM-Aus wünschte der Staatschef dem Kapitän des Nationalteams jetzt gute Besserung: "Die Gesundheit geht vor. Du wirst noch stärker zurückkommen!" 

Dämpfer für Hoffnungen auf großen WM-Coup

Die Fans im Senegal hatten auf einen großen Coup ihres Nationalteams in Katar gehofft. "Wir wollen der Welt beweisen, dass wir in der Lage sind, das Halbfinale oder das Finale zu erreichen oder sogar die Weltmeisterschaft zu gewinnen", hatte Augustin Senghor, Präsident des senegalesischen Fußballverbands, der DW gesagt. Das bisher beste Abschneiden des Landes bei einer Weltmeisterschaft war der Viertelfinaleinzug bei der WM 2002. 

Ohne Mané dürfte es für das Team von Nationaltrainer Aliou Cissé schwer werden, die hohen Erwartungen zu erfüllen. In 92 Länderspielen hat der Offensivspieler 33 Tore erzielt und 20 weitere vorbereitet. Im Februar führte Mané sein Land zum ersten Triumph beim Afrika-Cup überhaupt und dann im März zur WM. In beiden Fällen verwandelte der Kapitän im Elfmeterschießen gegen Ägypten den jeweils letzten Elfmeter. 

"Mane ist nicht zu ersetzen", sagte Teamkollege Papa Gueye der Nachrichtenagentur AFP: "Aber wir haben andere Optionen auf dem Flügel, und das ist ein Hoffnungsschimmer an einem dunklen Tag für den Senegal." Bei der WM trifft das Team in der Vorrundengruppe A auf die Niederlande (21. November), Gastgeber Katar (25. November) und Ecuador (29. November).

Klopp: "Verrückte Belastung" für Spieler

Mit dem Ausfall Manés wird die Liste der Stars, die bei der WM verletzungsbedingt fehlen, länger. Zuvor hatten bereits die Franzosen N'Golo Kanté und Paul Pogba sowie der aktuelle Top-Torjäger der Bundesliga, Christopher Nkunku, absagen müssen. Rekordweltmeister Brasilien flog ohne Philippe Coutinho nach Katar. Argentinien muss auf Nicolas Gonzalez und Joaquin Correa verzichten, Deutschland auf Timo Werner. Andere Leistungsträger sind angeschlagen, hinter ihrem Einsatz steht ein Fragezeichen. Dazu zählen Ballon-d'Or-Gewinner Karim Benzema aus Frankreich, Belgiens Torjäger Romelo Lukaku und der südkoreanische Stürmer Heung-Min Son. "So viele Verletzte vor einer WM gab es wohl noch nie", sagte der deutsche Star-Trainer des FC Liverpool, Jürgen Klopp, und verwies auf den WM-Termin mitten in der Saison. Die Belastung für die Spieler, so Klopp, sei schlicht "verrückt".

sn/asz (SID, dpa)