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Steinmeier: "Wir werden die Krise überwinden"

14. Dezember 2020

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bezeichnet die Lage in Deutschland vor dem neuerlichen Corona-Lockdown als "bitterernst". Er ruft aber auch zur Zuversicht auf.

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Deutschland Coronavirus Ansprache Bundespräsident Steinmeier
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wendet sich mit einem Appell an die BevölkerungBild: Bernd von Jutrczenka/dpa/picture alliance

Mit Blick auf die verschärften Beschränkungen zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Bevölkerung um Mithilfe gebeten. "Die Lage ist bitterernst", sagte er im Schloss Bellevue in Berlin in einer Erklärung zum bevorstehenden Shutdown. "Von Mittwoch an wird deshalb unser öffentliches und unser privates Leben so stark eingeschränkt wie noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik."

Das Infektionsgeschehen "droht außer Kontrolle zu geraten", unterstrich Steinmeier. Wegen der hohen Corona-Infektionszahlen seien aber einschneidende Maßnahmen nötig. In medizinischen und Pflegeeinrichtungen arbeite das Personal an der Belastungsgrenze, fügte das Staatsoberhaupt hinzu. Die Beschränkungen gefährdeten wirtschaftliche Existenzen, sie machten einsam und drückten aufs Gemüt. Er sei in Gedanken bei all jenen, die an der Pandemie und ihren Folgen besonders schwer tragen müssen.

In seiner Rede rief der Bundespräsident die Bürger eindringlich zu weiteren Anstrengungen zur Eindämmung der Pandemie auf. Jeder und jede müsse sich fragen, was noch zusätzlich getan werden könne, um sich und andere zu schützen. "Unsere bisherigen Anstrengungen im Kampf gegen die Pandemie reichen nicht aus, wir müssen noch konsequenter handeln." Dies betreffe alle politischen Ebenen, aber auch jeden Einzelnen. Die Bürger müssten Weihnachten und Neujahr in diesem Jahr anders feiern, als erhofft.

Kontakte radikal begrenzen

Steinmeier sagte weiter: "Wir sind dem Virus nicht schicksalhaft ausgeliefert. Wir wissen, was zu tun ist." So könne man geplante Feiern nachholen, und über Geschenke freuten sich Freunde und Verwandte auch später noch. Oberstes Ziel, so der Bundespräsident, sei "die Infektionszahlen so schnell wie möglich zu senken und auf niedrigem Niveau zu halten."

"Es darf nicht so weit kommen, dass unser Gesundheitssystem kollabiert", warnte Steinmeier. Denen, die nichts mehr von Corona hören wollten, sage er: "Lassen Sie uns bitte an die besonders Gefährdeten denken, an die vielen Erkrankten, und an jene, die in den Intensivstationen um ihr Leben ringen." Ärzte und Pfleger kämpften in Krankenhäusern und Pflegeheimen bis zur Erschöpfung und setzten dabei auch ihre eigene Gesundheit aufs Spiel. Deutschland befinde sich in einer "entscheidenden Phase" im Kampf gegen COVID-19.

Hoffnung auf Impfstoffe

Der Bundespräsident sieht jedoch auch Grund zur Zuversicht. So sei man mit den Behandlungsmöglichkeiten weiter als zu Beginn der Pandemie. Zudem könnten noch im Dezember die ersten Impfstoffe zugelassen werden und gleich im neuen Jahr die Impfungen auch in Deutschland beginnen. Viele Impfzentren seien im Aufbau. 

"Wir sind ein starkes Land, weil in dieser schwereen Krise so viele Menschen füreinander da sind und über sich hinauswachsen", unterstrich Steinmeier. Die Deutschen seien in der Corona-Krise schon einen weiten Weg gegangen. Nun gelte es, den weiteren Weg "gemeinsam und in Rücksicht aufeinander" zu Ende zu gehen. Der Bundespräsident betonte, er sei sicher, dass die Pandemie besiegt werden könne: "Die Pandemie wird uns die Zukunft nicht rauben. Wir werden diese Krise überwinden. Es muss gelingen und es wird gelingen."

kle/ww (Phoenix, rtr. epd, afp, kna)