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Politik

Tigray-Konflikt ruft die USA auf den Plan

24. Mai 2021

Die USA wollen den Konflikt um die äthiopische Region Tigray nicht kommentarlos hinnehmen. Sie kündigten unter anderem Visa-Beschränkungen für diejenigen an, die an den Kämpfen beteiligt sind.

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Äthiopien I Konfliktregion Tigray
Soldaten in Mekele, der Hauptstadt der Konfliktregion Tigray (Archivbild)Bild: Minasse Wondimu Hailu/AA/picture alliance

Die Strafmaßnahmen richten sich unter anderem gegen "gegenwärtige oder ehemalige äthiopische oder eritreische Regierungsbeamte" sowie Mitglieder der Sicherheitskräfte, wie US-Außenminister Antony Blinken erklärte. Auch Mitglieder der in Tigray regierenden abtrünnigen Volksbefreiungsfront TPLF seien betroffen.

Vorwürfe an die Militärs

Sie hätten "keine sinnvollen Schritte zur Beendigung der Feindseligkeiten unternommen", betonte Blinken. "Die Menschen in Tigray leiden weiterhin unter Menschenrechtsverletzungen, Missbrauch und Gräueltaten." Dringend benötigte humanitäre Hilfe werde durch das äthiopische und eritreische Militär "sowie andere bewaffnete Akteure blockiert".

Der US-Außenminister kündigte auch eine "groß angelegte" Einschränkung der Wirtschafts- und Sicherheitshilfen für Äthiopien an. Die humanitäre Hilfe in Bereichen wie Gesundheit, Ernährung und Bildung soll davon jedoch nicht betroffen sein.

Äthiopische Regierungstruppen hatten im November eine Offensive gegen die Volksbefreiungsfront TPLF begonnen. Seither sind die geschätzt sechs Millionen Einwohner der Region großteils vom Rest der Welt abgeschnitten. Im Zuge des Konfliktes waren auch Soldaten aus dem Nachbarland Eritrea einmarschiert, denen Massaker an der Zivilbevölkerung und sexuelle Gewalt gegen Frauen vorgeworfen werden.

Experten befürchten eine humanitäre Katastrophe

Trotz aller Appelle gehen auch mehr als sechs Monate nach dem Einmarsch der äthiopischen Truppen die Kämpfe weiter. Experten warnen vor einer drohenden humanitären Katastrophe. Zehntausende sind auf der Flucht. Nahrungsmittel werden knapp in der Region, in der bereits vor dem Aufflammen der Gewalt die Einwohner auf Lebensmittelhilfen angewiesen waren.

Äthiopiens Ministerpräsident Abiy Ahmed weist das allerdings alles zurück. Nach seinen Worten ist die Region zur Normalität zurückgekehrt. Seinen Angaben zufolge werden Lebensmittel und andere Hilfsgüter an die Bevölkerung geliefert.

haz/fw (afp, rtr)