1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Tödliches Grubenunglück in Tschechien

21. Dezember 2018

Deutschland feiert den Abschied von der Steinkohle. Und gerade jetzt belegt eine Schlagwetterexplosion im tschechischen Karvina, wie gefährlich die Arbeit unter Tage ist: Mindestens 13 Kumpel sind tot.

https://p.dw.com/p/3AT3l
Tschechien Grubenunglück in Karvina
Bild: Reuters/Stringer

Nach ersten Erkenntnissen entzündete sich in dem Steinkohlebergwerk im Osten Tschechiens ein Luft-Methangas-Gemisch. Es kam in einer Tiefe von schätzungsweise rund 800 Metern zu der gefürchteten Schlagwetterexplosion, die ganze Arbeitsbereiche zerstörte. Die Grubenwehr sucht in der Tiefe nach möglichen Opfern und Überlebenden.

Tschechien Grubenunglück in Karvina
Bild: picture-alliance/CTK/J. Oana

Zum Abtransport der bislang zehn Verletzten standen an der Oberfläche Rettungswagen und ein Hubschrauber bereit. Viele der in der Grube beschäftigten Bergarbeiter stammen aus dem nahen Polen, wie tschechische Medien berichten. Das Bergwerk nahe der Stadt Karvina, rund 300 Kilometer östlich von Prag, ist seit 1968 in Betrieb und wurde vor einigen Jahren modernisiert. Die Stollen liegen in einer Tiefe von bis zu 1100 Metern.

Tschechien Grubenunglück in Karvina
Bild: picture-alliance/CTK/P. Sznapka

Das Unglück sei eine große vorweihnachtliche Tragödie, sagte der Bürgermeister der angrenzenden Bergwerksgemeinde Stonava, Ondrej Feber, der Onlineausgabe der Zeitung "Pravo". Der Gubenbetreiber OKD ist seit April wieder im Besitz des tschechischen Staates. Die Regierung in Prag hatte den Betrieb nach der Insolvenz für umgerechnet rund drei Millionen Euro übernommen. Das Unternehmen beschäftigt in der strukturschwachen Region etwa 9500 Menschen. In diesem Jahr wurden rund fünf Millionen Tonnen Steinkohle gefördert.

rb/ni (afp ap, dpa)