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Politik

USA verkaufen Ukraine Anti-Panzer-Raketen

3. Oktober 2019

Die Javelin ist klein, leicht und gilt als die gefährlichste Waffe dieser Art schlechthin. Sie sucht ihr Ziel selbstständig und knackt es von oben. 150 Panzerabwehrwaffen liefert die US-Regierung nun nach Kiew.

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US Anti-Panzer Rakete FGM-148 Javelin
US-Anti-Panzer Rakete FGM-148 Javelin (Archiv) Bild: gemeinfrei

Nach dem Kongress hat jetzt die Regierung in Washington dem Verkauf der Javelin-Raketen an die Ukraine zugestimmt. Zu der Lieferung im Wert von 39,2 Millionen Dollar (35,8 Millionen Euro) gehören unter anderem auch zehn Abschusseinheiten und zugehörige Ausrüstung, wie das US-Außenministerium mitteilte. Der Verkauf sei im nationalen Interesse der USA und werde der Ukraine helfen, ihre "Souveränität und territoriale Unversehrtheit" zu verteidigen.

Javelin sucht von oben ihr Ziel

Die USA unterstützen das osteuropäische Land bereits seit 2014 militärisch, nachdem Russland die Halbinsel Krim annektiert hatte. Um die Javelin-Raketen bemüht sich die Führung in Kiew schon länger. Sie ist eine Abwehrrakete ganz neuen Typs. Das von den Herstellern Raytheon und Lockheed Martin produzierte Lenkwaffensystem kann aus großer Entfernung gegen Panzer, gepanzerte Fahrzeuge oder Bunker eingesetzt werden. Ihr Operateur muss nur während des Abschusses anvisieren, danach findet die "Fire and Forget"-Waffe selbst ihr Ziel. Gerade im Krieg im Osten der Ukraine ist dies ein Vorteil, da die Gefechte zumeist in relativ dicht bebautem Gebiet stattfinden.

US Rakete FGM-148 Javelin
Eine Javelin wird gerade abgefeuert (Archiv) Bild: gemeinfrei

Der neu gewählte Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte Ende Juli in einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump nochmals über diese Waffe gesprochen. Der Deal war zu diesem Zeitpunkt allerdings schon weitgehend in trockenen Tüchern.

Die Zustimmung zu dem Waffenverkauf erfolgte nun knapp zwei Wochen nach dem Bekanntwerden der sogenannten Ukraine-Affäre in Washington. Die Demokraten werfen dem Republikaner Trump vor, Selenskyj in dem Gespräch Ende Juli unter Druck gesetzt zu haben, um Ermittlungen gegen seinen Rivalen Joe Biden zu erwirken. Trump soll das Zurückhalten von Militärhilfe als Druckmittel eingesetzt haben. Die Demokraten im Repräsentantenhaus begannen deshalb mit Untersuchungen für ein Amtsenthebungsverfahren des US-Präsidenten. Trump weist alle Vorwürfe als absurd zurück.

se/qu (dpa, ap, rtr)