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Khedira soll Hertha retten

1. Februar 2021

Hertha BSC verstärkt sich kurz vor Ende der Trainsferperiode mit Fußball-Weltmeister Sami Khedira. Der Ex-Stuttgarter kommt von Juventus Turin, wo er zuletzt keine Rolle mehr spielte.

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Deutschland Sami Khedira | Wechsel zu Hertha BSC Berlin
Bild: Herbert Rudel/Sportfoto Rudel/imago images

Hertha BSC sorgt einmal mehr für Schlagzeilen. Mit der Verpflichtung von Sami Khedira ist dem kriselnden Hauptstadtklub ein Coup gelungen, die Bundesliga-Rückkehr des ehemaligen Stuttgarters Khedira sorgt für neue Hoffnung. Der 33-Jährige soll die Hertha im Abstiegskampf unterstützen und wieder in die Regionen führen, wo der Verein eigenen Vorstellungen nach hingehört: auf die Europapokal-Plätze. Khediras Kontrakt bei Juventus Turin wäre im Sommer ausgelaufen. Der Weltmeister von 2014 erhält bei den Berlinern einen Vertrag bis zum Saisonende. Angeblich kassiert er dafür zwei Millionen Euro. 

"Mit Sami Khedira bekommen wir einen Topspieler, der in den vergangenen Jahren bei europäischen Spitzenclubs unter Vertrag stand und uns mit seiner Erfahrung aus seinen Spielen in der Champions League, Serie A, LaLiga und auch mit der Nationalmannschaft bei Welt- und Europameisterschaften sofort weiterhelfen wird", sagte Hertha-Sportdirektor Arne Friedrich. Khedira sagte, Hertha habe sich sehr um ihn bemüht: "Dafür bin ich dankbar und ich kann den Moment ehrlich gesagt kaum abwarten, das erste Mal im blau-weißen Trikot auf dem Platz zu stehen."

Keine Erfahrung im Abstiegskampf

Nur eine Woche nach der Trennung von Ex-Manager Michael Preetz, dem angesichts der Millionen-Investition von Geldgeber Lars Windhorst eine zögerliche Transferpolitik vorgeworfen wurde, leistet sich die Hertha nun plötzlich doch einen namhaften Zugang - nur einen Tag nach der 1:3 (0:0)-Niederlage bei Eintracht Frankfurt zum Comeback von Trainer Pal Dardai absolvierte Khedira bereits den Medizin-Check in Berlin. Innerhalb der letzten Monate waren unter anderen schon Mario Götze oder Julian Draxler in Berlin gehandelt worden.

Allerdings wirft die Verpflichtung Khediras diverse Fragen auf. Auf keiner anderen Position hat Dardai so viele Optionen wie im zentralen, defensiven Mittelfeld. Der bisherige Rekordtransfer Lucas Tousart, Mattéo Guendouzi, Niklas Stark, Eduard Löwen und Santiago Ascacibar stehen schon zur Verfügung. Fraglich ist auch, ob Khedira überhaupt schnell helfen könnte: Mit Abstiegskampf hatte der Fußball-Stratege in seiner Karriere noch nie zu tun.

Nach Real und Juve zurück in die Bundesliga

Beim italienischen Rekordmeister spielte Khedira unter Trainer Andrea Pirlo zuletzt keine Rolle mehr. Mit Juventus gewann der 33-Jährige fünf Meister- und drei Pokaltitel und absolvierte 145 Spiele (21 Tore). Sein letztes Profispiel bestritt er im Juni 2020. In der Serie A spielte Khedira letztmals vor Ausbruch der Corona-Krise. "Er hatte jetzt lange keine Wettkampfpraxis, deswegen sind noch viele Fragen zu klären", gestand Schmidt. Khedira war 2015 von Real Madrid zu Juventus gewechselt. Zuvor hatte er fünf Jahre bei den Königlichen in Spanien gespielt.

2010 hatte er bei der WM in Südafrika den internationalen Durchbruch geschafft. Vier Jahre später wurde er mit der DFB-Auswahl in Brasilien Weltmeister. Nach dem WM-Debakel 2018 setzte Bundestrainer Joachim Löw in der Nationalmannschaft nicht mehr auf den Schwaben, dessen Karriere beim VfB Stuttgart begonnen hatte. Mit dem VfB wurde Khedira 2007 deutscher Meister. Zuletzt hatte Khedira allerdings mehrfach gesundheitliche Probleme: Knie-OPs und eine Adduktorenverletzung. Im Februar 2019 musste er sich einer Herz-OP unterziehen.

og/sn(sid, dpa)