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Gesellschaft

Großer Andrang bei Gay Pride in Jerusalem

2. August 2018

Rekord-Teilnehmerzahlen bei der Gay Pride in Jerusalem: Zehntausende demonstrierten für gleiche Rechte für Schwule, Lesben, Bi- und Transsexuelle. Grund für die hohe Beteiligung ist das neue Leihmutterschaftsgesetz.

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Israel - Palästina Gay Pride Jerusalem 2018
Bild: Getty Images/AFP/M. Kahana

Im vergangenen Jahr nahmen 25.000 Menschen an der Jerusalemer Gay Pride teil - dieses Jahr könnten es laut Schätzungen der Veranstalter doppelt so viele sein. Ein Grund: das neue Leihmutterschaftsgesetz in Israel. Demnach dürfen künftig nicht nur heterosexuelle Paare, sondern auch ledige Frauen mit Hilfe einer Leihmutter Kinder bekommen - aber nicht ledige Männer. Schwule Männer sehen sich dadurch ihres Rechts beraubt, Väter zu werden. Bereits im Juli hatte es deswegen eine Solidaritäts-Veranstaltung mit 60.000 Menschen in Tel Aviv gegeben.

Laut Eran Globus, dem Vorsitzenden des Veranstalters "Jerusalem Open House", geht es bei der Diskussion um das Gesetz auch um das große Ganze: "Wird Israel ein Land, in dem alle Menschen, egal ob LGBTQ (Lesbian, Gay, Bi, Trans, Queer) oder nicht, frei und ohne Diskriminierung leben können?" 

Hohe Sicherheitsvorkehrungen

Die 17. Jerusalemer Gay Pride findet unter hohen Sicherheitsvorkehrungen statt: 2.500 Sicherheitskräfte sind nach Angaben der Polizei im Einsatz. Die Innenstadt ist komplett abgesperrt. Alle Teilnehmer mussten durch eine Sicherheitskontrolle. Im konservativen und stark religiös geprägten Jerusalem ist Homosexualität nicht besonders akzeptiert. Vor drei Jahren erstach ein streng-religiöser Jude bei der Kundgebung einen 16-Jährigen. Seitdem erfährt die Jerusalemer Parade starken Zulauf und Unterstützung.

In diesem Jahr waren zwei Gegendemonstrationen angemeldet, eine davon von ultra-orthodoxen Juden. Im Vorfeld der Veranstaltung hatten mehr als 200 orthodoxe Rabbiner einen Brief unterzeichnet, in dem Mitglieder der LGBTQ-Szene als "Perverse" bezeichnet wurden.

cvo/kle (dpa, afp)