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Zu kalt für Flieger, Autos und Eurostar-Züge

21. Dezember 2009

Der Wintereinbruch in Europa hat den Flugverkehr drastisch eingeschränkt. Die Kälte stoppt auch den Zugverkehr im Ärmelkanal-Tunnel für unbestimmte Zeit.

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Flughafen-Anzeige, auf der hinter nahezu jedem Ziel das Wort 'annuliert' steht (Foto: AP)
Annuliert: Das derzeit wohl meistgelesene Wort an den Anzeigetafeln in FlughäfenBild: AP

Auch am Montag (21.12.2009) hat der Winter Europa fest im Griff. Trotz steigender Temperaturen sehen zahlreiche Reisende auf den Flughäfen immer noch vielfach die Anzeige: Cancelled/Annuliert - Flug gestrichen. Das gilt in Frankreich und den Niederlanden genauso wie für deutsche Flughäfen und den öffentlichen Personennahverkehr.

Veschneites Flugzeug auf dem Stuttgarter Flughafen, im Vordergrund Räumfahrzeuge (Foto: dpa)
Flugzeuge müssen von Schnee und Eis befreit werden, wenn sie starten wollen (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa

Chaos vorprogrammiert: Flugstreichungen plus Streik in Paris

Weil der französische Wetterdienst erneut eine Schneewarnung herausgegeben hat, rief die Pariser Flughafengesellschaft die Fluggesellschaften auf, wieder 20 Prozent der Flüge zu streichen. Am Sonntag waren sogar bis zu 40 Prozent ausgefallen. Nach der Pannenserie im Ärmelkanal-Tunnel sind bis auf Weiteres auch alle Fahrten des Hochgeschwindigkeitszuges Eurostar nach Großbritannien abgesagt worden. Auch auf den anderen Strecken fahren die Hochgeschwindigkeitszüge mit verminderter Kraft, weil der Fahrtwind wegen der Kälte zu Vereisungen führt.

Der Autoverkehr in Paris ist nicht nur durch Schnee- und Eisglätte beeinträchtigt: die am meisten befahrene S-Bahn Europas, der RER-A, wird bestreikt. Normalerweise nutzen täglich rund eine Million Franzosen die Strecke.

Nacht am Boden und auf Feldbetten

Auf dem niederländischen Airport Schiphol bei Amsterdam haben mehr als 700 Reisende die Nacht auf Feldbetten zugebracht. Ihre Flüge waren gestrichen worden. Auch am Montag müsse noch mit erheblichen Verspätungen gerechnet werden, sagte ein Flughafensprecher. Betroffen seien vor allem Ziele in Europa, die wegen anhaltendem Winterwetters nicht oder nur eingeschränkt angeflogen werden könnten. In vielen niederländischen Städten wie Rotterdam und Den Haag mussten die Nutzer des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs ebenfalls mit den Folgen des Wintereinbruchs kämpfen.

Neuer Schneefall erwartet

Passagiere liegen in der Abflughalle des Flughafens Düsseldorf auf dem Boden (Foto: dpa)
Statt über den Wolken zu fliegen, ein Nickerchen auf hartem FlughafenbodenBild: picture-alliance/dpa

In Deutschland waren die Einschränkungen am Flughafen Düsseldorf besonders deutlich zu spüren. Am Sonntag saßen auf dem drittgrößten deutschen Flughafen bis zu 10.000 Passagiere fest, weil über zwölf Stunden kein Flieger starten oder landen durfte. Am Montag meldete der Airport leichte Entspannung - der Betrieb sei am Morgen um sechs Uhr wie gewohnt aufgenommen worden. "Aber wir haben noch einen ausgedünnten Flugplan", hieß es. Auch am Frankfurter Flughafen rechnen die Betreiber mit weiteren Schwierigkeiten, da im Laufe des Tages wieder Schneefall erwartet wird. Bis zum Vormittag waren bereits 42 Starts und Landungen gestrichen worden.

Autorin: Sabine Faber (dpa, ap)

Redaktion: Julia Elvers-Guyot