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KOLLAPS | Angaangaq Angakkorsuaq

10. August 2016

Die Ursachen für den Klimawandel liegen vor allem in unserer rücksichtslosen Ausbeutung von Ressourcen. Die Fähigkeit, voraus zu denken, scheint von der Evolution im menschlichen Gehirn nicht vorgesehen.

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Bild: DW

Gier: Clip Kollaps

Mit Kollaps verbindet man im Allgemeinen einen plötzlichen Zusammenbruch – eines Menschen, einer Gesellschaft, eines Systems. In der Regel kommt ein Kollaps jedoch nicht überraschend: es gibt Anzeichen im Vorfeld. Die Menschheit hat sich in den letzten 200 Jahren dramatisch vermehrt. Wurde um 1800 die Milliardengrenze überschritten, so sind es heute weit über 7 Milliarden. Und alle verbrauchen Ressourcen – Rohstoffe, Land, Wasser. Entsprechend hat sich der Zustand des Planeten dramatisch verschlechtert – schwindende Regenwälder, plastikverseuchte und überfischte Meere, steigender Kohlendioxidgehalt in der Luft.

Das Dogma des Wachstums

Das dies nicht mehr lange so weiter gehen kann, müsste jedem einleuchten. Und dennoch halten Politiker und Wirtschaftsbosse das Dogma des Wachstums hoch – mit dem Argument der Alternativlosigkeit und angeblicher Sachzwänge. Das aber gründet auf Unkenntnis – oder sind es Lügen, um eigene Interessen zu wahren? Unsere Kinder werden als Erwachsene in einer Welt leben, die sich von der heutigen drastisch unterscheidet. Die Folgen der gedankenlosen Gier nach Dingen, der grenzenlosen Mobilität und der wachsenden Unterschiede zwischen Arm und Reich sind längst sichtbar. Und sie sind komplex. Das Abschmelzen der Pole oder Gletscher als Folge der Erderwärmung ist noch relativ leicht zu verstehen – aber es findet ja weit entfernt statt… Doch in zahlreichen Weltregionen verschlechtern sich die Lebensbedingungen aufgrund des Klimawandels dramatisch: Verlust an Boden, katastrophale Dürren, Überflutungen, Verteilungskämpfe. Und so können letztlich auch Migrationsströme, Kriege und Terrorismus als Anzeichen kollabierender Systeme gedeutet werden. Typisch jedoch für jeden Kollaps ist: Wenn er da ist, ist es zu spät.