Wort der Woche

Die Luftnummer

Im Zirkus und im normalen Leben: Luftnummern gibt es überall. Beliebt sind sie beide. Einen Unterschied gibt es aber dennoch.

Zwei Akrobaten schwingen an Trapezen. Sie springen ab und fliegen scheinbar durch die Manege. Werden sie das Trapez wieder erreichen? Können sie sich halten? Das Zirkuspublikum hält die Luft an. Noch ein Salto und sie fassen ans Trapez. Sie haben es geschafft! Die Menschen jubeln ihnen zu. Eine wirklich tolle Luftnummer! Aber Achtung: Der Begriff „Luftnummer“ wird auch im übertragenen Sinn gebraucht. Verspricht jemand etwas, was sich bei näherer Betrachtung als unmöglich herausstellt, ist das auch eine Luftnummer. „Dieses Vorhaben ist eine Luftnummer“, heißt es beispielsweise, wenn einer ankündigt, ein großes Bauprojekt mit ganz wenig Geld und innerhalb weniger Monate fertigzustellen. Die Pläne sind sozusagen aus heißer Luft – sie sind leicht, schwebend und lassen sich im Nu mit Argumenten wegpusten. Dennoch sind diese Luftnummern genauso beliebt wie die im Zirkus. Nur so schön sind sie selten.