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Gesellschaft

Papst erinnert an Kinder in Not

24. Dezember 2016

Tausende Gläubige versammeln sich am Heiligen Abend vor und im Petersdom in Rom. Papst Franziskus fand in seiner Predigt mahnende Worte.

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Der Papst küsst im Petersdom eine Christkind-Figur
Der Papst küsst im Petersdom eine Christkind-Figur Bild: Reuters/T. Gentile

Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche hat an Heiligabend an notleidende Kinder in Kriegsgebieten und unter den Flüchtlingen erinnert. Weihnachten dürfe nicht zu einem Fest werden, an dem man sich für Geschenke abmühe, aber gegenüber Ausgegrenzten gefühllos bleibe, sagte Papst Franziskus in der Christmette im Petersdom.

Die Geburt Jesu mahne dazu, auf "unersättliche Ansprüche" zu verzichten, um "in der Einfachheit des Gotteskindes den Frieden, die Freude und den Sinn des Lebens wiederzufinden".

Der Petersdom in Rom
Der Petersdom in Rom Bild: picture-alliance/AP Photo/A. Tarantino

"Denken wir an das Kind in der Krippe", sagte der 80-jährige Argentinier mit Blick auf das Christuskind in der Weihnachtsgeschichte. Man müsse sich aber auch der Kinder annehmen, die gerade nicht in einer Wiege lägen und von der Liebe einer Mutter und eines Vaters umgeben seien, sondern in Krieg, Armut oder auf der Flucht auf die Welt kämen: "Im unterirdischen Bunker, um den Bombardierungen zu entkommen; auf dem Bürgersteig einer großen Stadt, auf dem Boden eines mit Migranten überladenen Schleppkahns", rief der Papst den Gottesdienstbesuchern zu.

Weihnachtsfest als "Geisel"

Das Kirchenoberhaupt mahnte zudem ein Umdenken im Umgang mit dem Weihnachtsfest an. So wie Josef und Maria auf verschlossene Türen gestoßen seien, könne es auch heute Ablehnung und Gleichgültigkeit geben, wenn Weihnachten zu einem Fest werde, bei dem die Feiernden anstelle von Gott die Hauptfiguren sein wollten und "die Lichter des Kommerzes das Licht Gottes in den Schatten stellen". Eine weltliche Gesinnung habe Weihnachten "als Geisel genommen", beklagte der Papst. Daraus müsse das Fest wieder befreit werden.

Am Sonntag, dem 1.Weihnachtsfeiertag, wird Franziskus den päpstlichen Segen "Urbi et Orbi" spenden. Nach der Christmette an Heiligabend ist dies der Höhepunkt der Feiern im Vatikan zur Geburt des Religionsstifters Jesus von Nazareth.

wl/wa (dpa, kna)