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Riefenstahl trifft Dietrich

16. August 2002
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In Berlin wird an Leni Riefenstahls 100. Geburtstag ein historisches Treffen nachgeholt, das so nie stattgefunden hat: Marlene Dietrich trifft auf Leni Riefenstahl. "Marleni", ein Wortgefecht, das die eigene Biographie und damit auch ein ganzes Jahrhundert besichtigt und verwirft, verklärt und verflucht.

Leni Riefenstahl und Marlene Dietrich trennt nur ein halbes Jahr. Die Dietrich wurde am 27. Dezember 1901, Leni Riefenstahl am 22. August 1902 geboren. Doch ihr poltischer Lebensweg könnte gegensätzlicher nicht sein: Hier der antifaschistische 'Engel', der einen Mann nach dem anderen verschleißt und sich selbst zum ästhetischen Experimentierfeld macht, dort die 'Nazinutte', die die Welt ausschließlich als ästhetisches Phänomen betrachtet ohne Rücksicht auf politische oder soziale Dimensionen.

Die Schriftstellerin und Dramaturgin Thea Dorn hat ein Gespräch der beiden fiktiv nachgeholt, zwei große alte Damen des deutschen Sprechtheaters, Gisela May und Gisela Uhlen, leihen den Diven ihre Stimmen.

Leni Riefenstahl plant ihren letzten großen Film: Penthesilea. Für die Hauptrolle will sie Marlene Dietrich gewinnen, die, nur noch ein Schatten ihrer Legende, seit 8 Jahren ihr Bett nicht mehr verlassen hat. Sie bricht in deren Pariser Wohnung ein, doch mit dem berühmt gewordenen Satz "I’ve been photographed to death“ lehnt die Dietrich ab. Das Hörstück wird in einem alten Berliner Kino präsentiert, als Hörbuch ist es auch im Handel erhältlich.