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Politik
20. September 2018
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Die Rauchsäule ist sogar auf Satellitenbildern des Deutschen Wetterdienstes zu sehen. Inzwischen hat der Schwelbrand eine Fläche von mehr als 1000 Fußballfeldern in Mitleidenschaft gezogen. Dabei dürften nach Angaben des "Bund für Naturschutz Deutschland" (BUND) mehr als eine halbe Million Tonnen CO2 freigesetzt worden sein.


Ausgebrochen ist der Brand bereits am 3. September bei einer Raketenschießübung der Bundeswehr auf dem Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle (WTD) 91. Das bereitstehende Löschfahrzeug erwies sich als untauglich für den Einsatz, ebenso das Ersatzgerät.

Auf Twitter löste das Spott über den Zustand der Bundeswehr und ihrer Ausrüstung aus. Ein User witzelte, bei der Bundeswehr sei man wohl nicht davon ausgegangen, dass die Raketen funktionieren würden.

Ernsthafte Kritik kommt derweil von Anwohnern, Naturschützern und Politikern. Sie erheben schwere Vorwürfe gegen die Verantwortlichen. Eine Schießübung mit Raketen ohne einsatzfähige Löschfahrzeuge sei fahrlässig - erst recht nach dem extrem trockenen Sommer. "Ich erwarte von der Bundeswehr, dass sie erklärt, warum überhaupt bei der extremen Trockenheit mit Raketen geübt wurde und ob alle Sicherheitsvorschriften eingehalten wurden", sagte CDU-Landtagsfraktionschef Dirk Toepffer am Donnerstag.

Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft Osnabrück Ermittlungen von Amts wegen aufgenommen. Es bestehe der Verdacht auf Brand- und Umweltdelikte. Derzeit ermittelt die Behörde gegen Unbekannt, denn strafrechtlich kann in Deutschland nur gegen Personen, nicht aber gegen eine Organisation oder Behörde ermittelt werden.

Jan Walter Autorenfoto
Jan D. Walter Jan ist Redakteur und Reporter der deutschen Redaktion für internationale Politik und Gesellschaft.