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USA - Gemischtwarenladen Hallesches Haus

15. Mai 2019

In einem ehemaligen Postamt in Kreuzberg bietet Michelle Casciolo ein Stück US-amerikanischer Kauf- und Esskultur. Aus Alltäglichem wie Spülschwämmen macht hier die gelernte Product Scout eine Designentdeckung.

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Euromaxx-Projekt Planet Berlin | USA | Hallesches Haus (Foto: Lena Ganssmann)
Bild: Lena Ganssmann

Ihren General Store hat Michelle Casciolo, US-Amerikanerin aus Alabama, in Anlehnung an jene Gemischtwarenladen eröffnet, die in ihrer Heimat die Grundversorgung kleinerer Orte gewährleisten. Dort gibt es Lebensmittel, Glühlampen und Spülschwämme, dazu oft ein Speisenangebot.

Das ist im Halleschen Haus, das sie seit 2015 gemeinsam mit ihrer Landsfrau Jillian May und dem Briten Oliver Cayless in Kreuzberg betreibt, nicht anders, aber sehr viel schöner und exklusiver: mit handgegossenen Kerzen aus L.A., nachhaltiger Kosmetik aus Philadelphia oder angesagtem Schmuck aus Kopenhagen. Das großzügige ehemalige Postamt am Landwehrkanal ist der ideale Ort für ihren Laden. Hier kann Michelle ihre Vorstellung von gutem Essen und Design umsetzen. Das Hallesche Haus ist dank ihr und ihren Partnern zu einem hellen Ort mit einem großen Store und einem Restaurant im hinteren Bereich geworden. Aus der offenen Küche kommt jederzeit leckeres "international comfort food" - wie Michelle es bezeichnet. Es gibt guten, immer frisch gerösteten Kaffee, knusprige Süßkartoffeln zum Ziegenkäse-Salat oder ein Chai-Porridge, in dem mit Hibiskus eingefärbte Birnen leuchten.

Amerikanische Herzlichkeit

Beim gut besuchten Brunch am Wochenende steht auf der Karte ein French Toast, den man in den Südstaaten nicht besser bekommt. Flaniert man anschließend durch den Laden, lässt sich entspannt entdecken, was Michelle, Jillian und Oliver, alle drei ehemalige Productscouts, also Trendausspäher, weltweit an Schönem und Praktischem gefunden haben: Neben Schmuck und Kosmetik auch Geschirr, Pflanzen und ausgewählte Bildbände - aber auch Taschenlampen und Spülschwämme, die hier herrlich rosa glitzern.

Man merkt der Auswahl an, dass die quirlige Michelle 2013 ursprünglich als Mitarbeiterin für eine Möbel-Designplattform nach Berlin kam. Eigentlich nur auf Zeit, aber da sie sehr gern in Berlin bleiben wollte, entwickelte sie danach das Konzept für das Hallesche Haus. Dass das so gut aufgeht und ihr Laden für das junge Publikum bereits eine Institution ist, liegt aber nicht nur an den Designobjekten. Es liegt am tollen Team und an Michelle Casciolo, die den Laden mit typisch amerikanischer Herzlichkeit und Geschäftstüchtigkeit zusammenhält.

Autorin: Iris Braun

HALLESCHES HAUS
Tempelhofer Ufer 1
10961 Berlin-Kreuzberg