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Vor uns die Sintflut

28. Februar 2019

Durch den Anstieg der Fluss- und des Meeresspiegels wird Bangladesch in den nächsten 30 Jahren 17 bis 20 Prozent seiner Landmasse verlieren, sagen Experten voraus.

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Bangladesch Ufer Erosionen im Brahmanbaria Bezirk
Bild: Bdnews24.com

Das bedeutet, dass 25 bis 30 Millionen Menschen umgesiedelt werden müssen. Für Klimaforscher erst der Anfang einer weltweiten Entwicklung.

Eine Reise in die Zukunft unseres Planeten, nach Bangladesch, wo die Menschen am meisten unter dem Klimawandel leiden: Zum Beispiel am Fluss Meghna, der inzwischen an manchen Stellen neun Kilometer breit ist. Dessen Wassermassen fließen zehnmal schneller als der Rhein. Wie lebt es sich an so einem Monstrum?

"Wir reißen das Haus ab, das ich als Braut betreten habe, in dem ich meine vier Kinder auf die Welt gebracht habe. Das bricht mir das Herz." Momtaj Begum muss hilflos zusehen, wie Arbeiter ihr Haus zerlegen. Sie und ihr Sohn retten, was geht, bevor der Fluss Meghna alles mit sich reißt.

In Harirampur, ihrem Dorf, sieht es aus wie auf einem Schlachtfeld, der Boden hat tiefe Furchen, der Fluss frisst sich von unten nach oben durch und zieht den Menschen buchstäblich den Boden unter den Füßen weg. "Ohne mein Haus bin ich auf die Gnade anderer angewiesen." Momtaj Begum weiß, dass sie und ihre achtköpfige Familie zu Klimaflüchtlingen geworden sind.

Bangladesch Fluss Jamuna Ufer Erosionen
Bild: Bdnews24.com

Ganze Dörfer müssen dem Fluss weichen. Laut Experten, wird der steigende Fluss- und Meeresspiegel Bangladesch in den kommenden 30 Jahren bis zu 20 Prozent seiner Landmasse kosten. Das hieße, dass 25 bis 30 Millionen Menschen umgesiedelt werden müssten - die größte Zahl an Klimaflüchtlingen der Welt in einem einzigen Land.

In Bangladeschs Hauptstadt Dhaka kommen täglich 2.000 an. Die Stadt steht mit 20 Millionen Einwohnern und ohne entsprechende Infrastrukturen kurz vor dem Kollaps. Hier erleben die Klimaflüchtlinge erneut Vertreibung, diesmal durch den Staat. Ihre Baracken werden unter Einsatz von Polizeigewalt von Baggern zerstört. Für Klimaforscher ist Bangladesch erst der Anfang. Jedes Land der Welt wird von den Auswirkungen des Klimawandels und dem steigenden Meeresspiegel früher oder später betroffen sein.

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