Symbolbild: Ein Kofferanhänger mit der Aufschrift einer fiktiven Person "Max Mustermann, Musterstraße 3, 12345 Musterhausen" (imago/Stefan Schwenke)
Wort der Woche

Der Otto Normalverbraucher

Das Besondere am Otto Normalverbraucher ist: Er ist ziemlich unauffällig. Einzigartig ist er nicht. Denn es gibt so viele, die so sind wie er.

In Deutschland kennt jeder seinen Namen, er ist eine echte Berühmtheit. Dabei ist er nichts Besonderes. Ganz im Gegenteil: Otto Normalverbraucher ist in jeder Hinsicht ein Durchschnittstyp, jemand, der in der Wirklichkeit auch ganz anders heißt. Er steht für eine fiktive Person mit durchschnittlichen Bedürfnissen oder Lebensweisen – wie zum Beispiel einmal im Jahr in den Urlaub zu fahren oder seinen Müll zu trennen. Bekannt geworden ist der Begriff „Otto Normalverbraucher“ durch einen deutschen Film aus dem Jahr 1948: Die Hauptperson ist Otto Normalverbraucher, ein ehemaliger Soldat des Zweiten Weltkriegs. Seinen Nachnamen verdankt er einer Aufschrift auf Lebensmittelkarten, die während und nach dem Krieg von den Behörden ausgegeben wurden. Wer wie er weder schwanger, noch krank war und auch nicht körperlich schwer arbeitete, erhielt eine Karte mit dem Aufdruck „Nur für Normalverbraucher“. Entsprechend waren dann die Art und Menge der zugeteilten Lebensmittel. In jedem Land der Welt gibt es Otto Normalverbraucher. Sie heißen dort dann nur anders.