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Politik

Gefährliche UN-Mission verlängert

29. Juni 2019

Trotz eines Friedensabkommens von 2015 bleibt die Lage in Mali weiter extrem angespannt. Die Vereinten Nationen haben deshalb jetzt ihre MINUSMA-Mission in dem westafrikanischen Land verlängert - für ein Jahr.

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Minusma-Mission: Soldaten aus Frankreich Gossi
Französische Soldaten im Einsatz bei Gossi (im März): Umsetzung des Friedensabkommens als HauptaufgabeBild: Getty Images/AFP/D. Benoit

Vor allem in Zentralmali ist es gefährlich: In den vergangenen Wochen gab es dort immer wieder Gewaltausbrüche, bei denen zahlreiche Menschen getötet wurden. UN-Blauhelme werden auch in den kommenden zwölf Monaten versuchen, die Lage dort zu stabilisieren. Das hat zum Wochenausklang der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen beschlossen. Das höchste UN-Gremium verlängerte das Mandat der UN-Stabilisierungsmission MINUSMA bis Ende Juni 2020.

Erstmals eine politische Ebene

Die drei afrikanischen Nationen im Sicherheitsrat - Elfenbeinküste, Äquatorialguinea und Südafrika - betonten, dass MINUSMA für die Stabilität Malis "und damit für die gesamte Sahelzone" von wesentlicher Bedeutung sei.

Hauptaufgabe der Mission ist weiterhin die Umsetzung des Friedensabkommens von 2015. Die von Frankreich eingebrachte Resolution sieht aber auch erstmals eine politische Ebene vor, um die Zivilbevölkerung zu schützen und die staatliche Autorität wiederherzustellen.

UN-Sicherheitsrat
UN-Sicherheitsrat in New York: "Einsatz von wesentlicher Bedeutung"Bild: picture-alliance/Photoshot/Li Muzi

Der Einsatz gilt als einer der gefährlichsten der Vereinten Nationen. Bei MINUSMA sind rund 10.000 Blauhelm-Soldaten aus über 50 Ländern im Einsatz. Auch Deutschland ist an der Friedensmission beteiligt. Bundeswehrangehörige sind dazu in Mali stationiert.

Luftüberwachung mit deutschen Drohnen

Im Mai waren etwa 840 deutsche Soldaten Teil von MINUSMA. Die Obergrenze liegt bei 1100 Soldaten und soll unverändert bleiben. Für die Luftüberwachung werden durch das deutsche Einsatzkontingent auch Drohnen eingesetzt.

Infografik Minusma Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali DE

Der durch einen Militärputsch und den Vormarsch von Islamisten im Norden des Landes ausgelöste Bürgerkrieg in Mali war vor vier Jahren durch ein Friedensabkommen offiziell beendet worden. Es gibt aber in den nördlichen Landesteilen immer wieder Anschläge und Attacken von vorwiegend islamistischen Rebellen. Dazu kommen ethnische Spannungen auch in Zentralmali.

AR/jj (ap, epd, afp)