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Kriminalität

Haftstrafe für Felicity Huffman

14. September 2019

Im Bestechungsskandal um Zulassungen zu US-Eliteuniversitäten ist Desperate-Housewives-Schauspielerin Felicity Huffman zu zwei Wochen Haft verurteilt worden. Andere Prominente dürften das mit Sorge betrachten.

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Felicity Huffman
Bild: picture-alliance/AP Photo/M. Dwyer

Das zuständige Gericht in Boston im US-Bundesstaat Massachusetts erlegte Felicity Huffman zusätzlich zu der zweiwöchigen Haftstrafe eine Geldstrafe von 30.000 Dollar auf und verurteilte sie zu 250 Stunden gemeinnütziger Arbeit.

Die 56-jährige Schauspielerin, die vor allem durch die Serie "Desperate Housewives" bekannt geworden ist, hatte sich bereits im Mai schuldig bekannt, 15.000 Dollar Schmiergeld gezahlt zu haben, damit Antworten ihrer ältesten Tochter bei einer Uni-Aufnahmeprüfung nachträglich aufgebessert wurden. 

Durch ihr Geständnis entging Huffman einem Prozess, der vermutlich zu einem großen Medienspektakel geworden wäre - und möglicherweise einer deutlich längeren Gefängnisstrafe. Nach dem Urteil entschuldigte sie sich nochmals bei ihrer Tochter, die "nichts von dem Betrug gewusst" habe, und bei "allen Eltern und Studenten, die hart dafür arbeiteten, um die Zulassung zu den Hochschulen auf ehrliche Weise zu schaffen".

William Singer
Der Mann hinter dem Korruptionsnetzwerk: William Singer (r.)Bild: picture-alliance/AP Photo/S. Senne

Ausgeklügeltes System

Felicity Huffman war Teil eines ausgeklügelten Betrugssystems, durch das sich Eltern gegen Geldzahlungen die Zulassung ihrer Kinder zu Eliteuniversitäten erschleichen wollten. Insgesamt sind 51 Personen angeklagt worden.

Organisiert wurde das Korruptionsnetzwerk von William "Rick" Singer, dem Chef des Unternehmens "The Key". Nach Angaben von Ermittlern ließ er Prüfungsergebnisse wenig qualifizierter Hochschulanwärter nachträglich manipulieren und organisierte Schmiergeldzahlungen an Trainer von Hochschulmannschaften, damit sie die Kinder der Angeklagten für Auswahlmannschaften nominierten. Herausragende Sportler erhalten an vielen Universitäten eine Zulassung auch ohne entsprechende schulische Leistungen.

Singer wandte sich mit seinem Angebot und seiner Firma "The Key" an die "reichsten und privilegiertesten Kunden", um deren Kinder "in die Hochschulen zu bekommen", wie er im Gerichtsverfahren gegen ihn zugab. Insgesamt soll er 25 Millionen US-Dollar von Eltern angenommen haben. Einige sollen bis zu 500.000 Dollar für die "Dienste" des Vermittlers gezahlt haben. Singer hat die gegen ihn erhobenen Vorwürfe weitgehend zugegeben. Das Urteil gegen ihn wird für den 19. September erwartet. Dem 58-Jährigen drohen möglicherweise bis zu 65 Jahre Haft. 

Hochschul-Skandal - Lori Loughlin
Auch Schauspielerin Lori Loughlin und ihr Mann Mossimo Giannulli sollen in den Skandal verwickelt seinBild: AFP/J. Prezioso

Weitere Prominente auf der Anklagebank

Das Urteil gegen Felicity Huffman gilt als Hinweis darauf, was die anderen Angeklagten erwarten könnte. Zu ihnen gehören auch die aus der Sitcom "Full House" bekannte Schauspielerin Lori Loughlin und ihr Mann, der Modedesigner Mossimo Giannulli. Anders als Huffman haben sie jedoch - wie weitere 19 Eltern - auf "nicht schuldig" plädiert. 15 andere haben die Betrugsvorwürfe dagegen zugegeben.

mak/cgn (dpa, afp)