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Banka neuer WADA-Präsident

7. November 2019

Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA bekommt einen neuen Vorsitzenden. Der Pole Witold Banka wird am 1. Januar Nachfolger von Craig Reedie. Nach seiner Wahl kündigt Banka eine neue Ära im Kampf gegen Doping an.

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5. Welt-Anti-Doping-Konferenz | Sportminister von Polen Witold Banka
Bild: picture-alliance/dpa/A. Grygiel

Die Wahl des Polen Witold Banka zum neuen Präsidenten der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA war zwar im Grunde nur noch eine Formsache, galt aber dennoch als wichtigste Entscheidung für die Zukunft der Organisation. "Ich glaube, es ist gut zu sehen, dass da jemand unbedarft, jung aber mit klaren Zielen in die Kommandozentrale kommt", kommentierte Lars Mortsiefer, Vorstand der Nationalen Anti-Doping-Agentur NADA Bankas Wahl. "Es ist nicht einfach in den jetzigen Zeiten das Ruder zu übernehmen."

Der 35-jährige ehemalige 400-Meter-Läufer wurde auf der Welt-.Anti-Doping-Sitzung in Kattowitz einstimmig gewählt. Banka wird am 1. Januar die Nachfolge von Craig Reedie antreten. Der Schotte stand seit Aufdeckung des russischen Doping-Skandals 2014 für sein Krisenmanagement, mit dem die WADA an Glaubwürdigkeit speziell bei Athleten verloren hat, in der Kritik. Banka will nicht nur vieles besser machen als sein Vorgänger, sondern sogar eine neu Ära einläuten. "Die Zukunft des Kampfes gegen Doping beginnt heute", kündigte er an und betonte: "Die Athleten haben uns vertraut und wir dürfen sie nicht im Stich lassen. Wir haben eine schwierige Aufgabe vor uns." Schließlich, so Banka, stehe die WADA vor dem Abgrund: "Ein Schritt vorwärts und wir werden stürzen." Er sei aber sicher, dass man "eine bessere Sportwelt" schaffen könne.

Unabhängiger Präsident

Anders als seine Vorgänger, die zugleich Mitglied im Internationalen Olympischen Komitee IOC oder der Politik nahe waren, will Banka einen Interessenkonflikt vermeiden. Seinen jetzigen Posten als polnischer Minister für Sport und Touristik will er nach seinem Amtsantritt als WADA-Chef nicht behalten. "Es hat den Anschein, dass er sich als unabhängiger Präsident betrachtet", meinte die NADA-Vorsitzende Andrea Gotzmann. Travis Tygart, Chef der Anti-Doping-Agentur der USA, wäre dies mehr als recht: "Wir brauchen eine starke, unabhängige WADA, nicht einen schwachen Dienstleister, den einige in den letzten Jahren genossen haben."

Bankas erste Nagelprobe wird der Fall Russland sein, bei dem geklärt werden muss, sich die Manipulation von Doping-Daten aus dem Moskauer Labor bewahrheitet. Banka ließ keinen Zweifel daran, dass er streng durchgreifen wolle. Beim Nachweis der Manipulation würden "die Schritte gegenüber Russland und denen, die manipuliert haben, sehr streng und konsequent sein" werden, sagte er.

Neuer WADA-Kodex

Mit zum erfolgreichen Zukunft der WADA soll der neu verabschiedete Welt-Anti-Doping-Code beitragen, der am 1. Januar 2021 in Kraft tritt. "Das Regelwerk ist der Klebstoff aller Anti-Doping-Bemühungen", erklärte Mortsiefer. Der WADA-Code hat die Regeln und Sanktionen im Kampf gegen Doping harmonisiert, um den Athleten das Recht auf Chancengleichheit im Wettbewerb zu sichern. "Ich bin überzeugt, dass der WADA-Kodex uns eine größere Möglichkeit gibt, ernsthafte Anti-Doping-Krisen zu vermeiden", erklärte Banka.

asz (dpa, sid)