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Politik

AKK will Kabul an Gesprächen beteiligen

3. Dezember 2019

Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer fordert, dass die afghanische Politik in Gespräche über Frieden mit den Taliban eingebunden wird. Die USA verhandeln bisher nur mit den militanten Islamisten.

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Afghanistan l Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer trifft Präsident Ghani
Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer (links) hat sich in Kabul mit dem afghanischen Präsidenten Ghani getroffenBild: picture-alliance/dpa/R. Gul

"Wir sind der Auffassung, dass ein Friedensgespräch und ein Friedensschluss auf jeden Fall die afghanische Politik, die afghanischen Verantwortlichen miteinbeziehen muss", sagte Bundesverteidigungsminister Annegret Kramp-Karrenbauer bei einer Pressekonferenz mit dem afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani in Kabul.

In der Vergangenheit gab es immer wieder Kritik, dass die USA über die Köpfe der Afghanen hinweg direkte Gespräche über Frieden mit den Taliban führen. In der vergangenen Woche hatte US-Präsident Donald Trump erklärt, Washington habe die im September abrupt abgebrochenen Gespräche mit den Islamisten wieder aufgenommen.

Erfolgreiche Arbeit soll fortgesetzt werden

Kramp-Karrenbauer war am Montag zu ihrem Antrittsbesuch bei deutschen Soldaten in Afghanistan eingetroffen. Bei der Pressekonferenz sagte die CDU-Chefin weiter, Berlin und Kabul hätten das gemeinsame Ziel, dass die Menschen in Afghanistan in Zukunft sicher, frei und friedlich leben könnten. Dafür arbeite man bereits seit vielen Jahren Seite an Seite. Diese Arbeit zeige Erfolge und diese Arbeit wolle man fortsetzen. Bei den Gesprächen sei es zudem um Umweltschutz und Bildung gegangen.

Ghani bedankte sich bei Kramp-Karrenbauer für den Beitrag Deutschlands auf militärischer wie humanitärer Ebene. Er dankte auch den Familien der in Afghanistan ums Leben gekommenen Bundeswehrsoldaten. Sie hätten das höchste Opfer für die Sicherheit und Freiheit Afghanistans gebracht.

Ergebnis der Präsidentenwahl steht noch aus

Gleichzeitig brachte Kramp-Karrenbauer ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass die Präsidentenwahl "zügig zu einem von allen nachvollziehbaren und akzeptierten Ergebnis" führen werde. Die Wahl hatte Ende September stattgefunden. Wegen technischer Probleme und Vorwürfen der Wahlmanipulation stehen die Ergebnisse aber weiter aus. Beobachter fürchten bei einem umstrittenen Wahlergebnis eine neue politische Krise, die in Gewalt münden könnte. 

bru, sti (dpa, afp)