1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Coronavirus: FAQ, die die Welt bewegen

24. August 2020

Wie lange hält sich das Virus auf Oberflächen? Spielt 5G eine Rolle? SARS-CoV-2 wirft eine Menge Fragen auf. Wir versuchen, möglichst viele davon zu beantworten. Nicht bei allen kennen Forscher die Antwort.

https://p.dw.com/p/3ZaK2
Hände mit Einmalhandschuhen halten Globus hoch
Bild: picture-alliance/Fotostand/Schmitt

Warum gerade diese Fragen?

Einige der Fragen, die wir in diesem Artikel beantworten, wurden uns über Facebook und Twitter gestellt. Außerdem haben wir uns angeschaut, nach welchen Antworten die Menschen am häufigsten googeln, wenn sie etwas über SARS-CoV-2 oder die zu dem Virus gehörige Krankheit COVID-19 wissen möchten.

Woher kommt SARS-CoV-2? 

Laut des Robert Koch-Instituts gelten Fledermäuse als Reservoir des Virus. Überträger bzw. Zwischenwirt war möglicherweise eine andere Säugetierart. Sicher ist das allerdings nicht. Als sicher gilt, dass es sich bei SARS-CoV-2 um eine Zoonose handelt, also eine vom Tier auf den Menschen  übertragenes Virus. Das fanden Wissenschaftler mithilfe einer in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlichten Studie heraus.

Anders, als es manch ein Verschwörungstheoretiker vermuten mag, schließen die Forscher aus, dass es sich bei dem Virus um ein künstliches Laborprodukt handelt. Stattdessen spricht alles dafür, dass SARS-CoV-2 der Sprung vom Tier zum Menschen zum ersten Mal in Wuhan, einer Stadt in der chinesischen Provinz Hubei, gelungen ist. 

Mehr dazu: Sechs Monate COVID-19 - eine Zwischenbilanz

Vorsicht Virus! Corona in Deutschland

Werde ich an COVID-19 sterben?

Diese Frage können wir schwerlich mit "Ja" oder "Nein" beantworten. Genauso wenig sicher lässt sich der Tod durch eine Grippe oder durch einen Autounfall vorhersagen. Wir können lediglich von Wahrscheinlichkeiten sprechen. Und selbst das ist im Falle von COVID-19 nicht so einfach, deshalb haben wir hier eine ausführliche Tour durch den Zahlen-Dschungel vorbereitet: Coronavirus-Zahlenwust: Was bedeuten all die Zahlen? 

Der Mathematiker und Epidemiologe Adam Kucharski von der London School of Hygiene and Tropical Medicine geht davon aus, dass der sogenannte Fall-Verstorbenen-Anteil 0,5 bis 2 Prozent beträgt, von 100 Erkrankten also eine oder zwei Personen sterben. Das hängt von vielen Faktoren ab, etwa der Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems aber auch dem Altersprofil der Gesellschaft. Auch das Geschlecht  und die Blutgruppe  spielen möglicherweise eine Rolle, genauso wie Übergewicht  und Vorerkrankungen.  Eine häufige Todesursache ist die Sepsis - also eine Überreaktion des Immunsystems. 

Wie lange hält sich das Virus in der Luft oder auf Oberflächen?

Coronaviren verursachen Atemwegserkrankungen, sogenannte respiratorische Erkrankungen. Hauptsächlich wird das Virus über Tröpfchen übertragen, die durch Husten oder Niesen in die Luft gelangen. 

Als besonders gefährlich gelten Aerosole,  die sich bei niedriger Luftfeuchtigkeit lange in der Atemluft halten können. Durch Klimaanlagen können diese auch leicht verteilt werden. 

Geraten infektiöse Sekrete an die Hände, ist auch eine Schmierinfektion denkbar.

Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zeigen erste Laboruntersuchungen, dass das neuartige SARS-CoV-2 "nach starker Kontamination" bis zu drei Stunden in der Luft, bis zu vier Stunden auf Kupferoberflächen, bis zu 24 Stunden auf Karton und bis zu zwei oder drei Tagen auf Edelstahl und Plastik infektiös bleiben kann.  

Infografik wie lange überlebt Coronavirus in der Umgebung DE

Diese Ergebnisse sind jedoch mit Vorsicht zu genießen: Es ist nicht abschließend geklärt, ob im alltäglichen Leben ähnlich große Mengen des Virus auf einer Oberfläche vorkommen wie in den Labortests. Die Stabilität von SARS-CoV-2 in der Umwelt hängt von vielen Faktoren ab, etwa von der Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Beschaffenheit der Oberfläche sowie vom speziellen Virusstamm und der Virusmenge.

Fest steht jedoch, dass die Viruslast - insbesondere in der frühen Krankheitsphase - im Mund und Rachenraum besonders hoch ist. Deshalb gilt es, das Risiko über den Hauptübertragungsweg möglichst gering zu halten und Tröpfchen- sowie Aerosolinfektionen  zu vermeiden: durch Stoßlüften, ausreichend Abstand halten, Mundschutz in kritischen Bereichen wie in Krankenhäusern oder Alten- und Pflegeheimen, angemessene Hygienegewohnheiten. Also: Hände regelmäßig mit Seife waschen und nicht ins Gesicht fassen - das verringert gleichzeitig auch das Risiko einer Schmierinfektion durch infizierte Oberflächen. 

Wie kann ich mich am besten schützen?

Durch Husten und Niesen in die Ellenbeuge, regelmäßiges und gründliches Händewaschen, durch körperlichen Abstand zu anderen Menschen und häufiges Lüften. Auf diese Weise kann sich nicht nur jeder selbst schützen, sondern vor allem mithelfen, die Verbreitung des Virus zu verlangsamen.

Infografik Händewaschen DE

Weil sich das Virus exponentiell verbreitet, sind diese Maßnahmen auch notwendig, um die Gesundheitssysteme der Länder nicht vollkommen lahmzulegen.

Ab wann bin ich immun - und wie lange hält das an? 

Bei genesenen COVID-19 Patienten gehen Ärzte davon aus, dass sie für einen gewissen Zeitraum eine Immunität gegen SARS-Cov-2 aufgebaut haben. 

Wie lange diese anhält, können Infektionsforscher bislang jedoch noch nicht sicher sagen. Gerárd Krause, Epidemiologe am Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung (HZI) sagte gegenüber der Deutschen Welle, dass sich dies erst durch längere Forschungsreihen zeigen werde. Unklar sei zudem, ob die derzeit verfügbaren Antikörpertests spezifisch genug sind. Zeigen sie nur dann ein positives Ergebnis, wenn jemand tatsächlich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert war, oder auch bei anderen - weniger gefährlichen - Coronaviren? Das könnten etwa normale Erkältungsviren sein. Sein Labor am HZI arbeite derzeit an der Entwicklung spezifischerer SARS-CoV-2 Tests, sagt Krause. 

Mehr dazu: Coronavirus: Was Sie über Tests wissen sollten

Who is immune and for how long?

Ebenfalls besteht noch Unsicherheit in der Frage, ob ein genesener Patient weiterhin Dritte infizieren kann. Sicherheit, ob jemand noch aktive Erreger trägt, kann nur ein PCR-Test geben. Allerdings gibt es auch Berichte, nach denen entlassene Patienten, die bereits einmal negativ getestet worden waren, später noch einmal ein positives Testergebnis hatten. 

Unklar sei allerdings, ob diese Patienten dann auch noch ein zweites Mal an COVID-19 erkranken oder einfach nur Träger des Erregers bleiben, sagte Epidemiologe Krause. "Das gibt es auch bei vielen anderen Krankheiten, wo Menschen Träger eines Erregers sind, aber selbst nicht daran erkranken." 

Warum gibt es noch keinen Impfstoff?

Laut Verband der forschenden Pharmaunternehmen (vfa) gab es Ende August 2020 mindestens 172 laufende Impfstoffprojekte. Ganz vorne mit dabei ist unter anderem das deutsche Unternehmen Curevac.  

 Im Normalfall dauert es Jahre, um einen wirksamen und sicheren Impfstoff zu entwickeln. Die Prozesse werden nun beschleunigt: Das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) beispielsweise sucht im Forschungsbereich "Neu auftretende Infektionskrankheiten" nach schnelleren Lösungen.

Die Wissenschaftler des DZIF nutzen bereits vorhandene "Bausteine", sogenannte Plattformen, für die Entwicklung eines Corona-Impfstoffes. Obwohl die Wissenschaftler unter Hochdruck arbeiten, wird in diesem Jahr kein Impfstoff auf den Markt kommen. Vor allem die klinischen Studien, die für eine Zulassung entscheidend sind, brauchen Zeit.

Parallel zur Impfstoff-Entwicklung arbeiten Forscher an einer "passiven Immunisierung" mit aus Blutserum gewonnen Antikörpern. Sie stammen von Menschen, die eine COVID-19-Infektion überstanden und deshalb Antikörper im Blut haben, die das Virus bekämpfen können. Im Unterschied zu einer Impfung, muss der infizierte Organismus die Antikörper nicht selbst bilden. Der Nachteil ist, dass diese Immunisierung in der Regel nur wenige Wochen bis Monate anhält. 

Infografik Coronavirus exponentielles Wachstum verhindern DE

Ist Ibuprofen im Zusammenhang mit dem Virus schädlich oder nicht?

Was dieses Thema angeht, herrscht maximale Verwirrung. Drei Forscher hatten den Verdacht in die Welt gesetzt, dass blutdrucksenkende ACE-Hemmer und Sartane, das Diabetes-Medikament Thiazolidindione und das Schmerzmittel Ibuprofen den COVID-19-Verlauf verschlimmern könnten - formuliert als wissenschaftliche Hypothese.

Demnach sollen Ibuprofen und die übrigen Verdächtigen ausgerechnet jenen ACE2-Rezeptor hochregulieren, der den SARS-Viren den Eintritt in die Zellen ermöglicht. Diese Theorie ist bisher unbestätigt.

Was erst als Fake News behandelt wurde, formulierte die WHO wenig später zu einer offiziellen Warnung um: sicherheitshalber sollten Infizierte Ibuprofen nicht ohne ärztlichen Rat einnehmen und stattdessen auf Paracetamol zurückgreifen. 

Mittlerweile hat die WHO auch von dieser Warnung wieder Abstand genommen: Die Organisation rät nun doch nicht von der Verwendung von Ibuprofen ab.

Kann sich mein Haustier mit Corona infizieren?

Ja. Deshalb rät das Schweizer Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) Tierhaltern, die wegen Verdachts auf Corona in Quarantäne sind, von ausgiebigen Kuscheleinheiten mit den tierischen Mitbewohnern ab. Allerdings zeigen Hund, Katze und Co. bei einer Infektion keine Symptome - sie erkranken also nicht. Das macht es umso schwerer, das Risiko einschätzen zu können. 

Auch das Friedrich-Loeffler-Institut, das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, schließt eine Infektion von Haustieren je nach Tierart nicht komplett aus. Allerdings bedeute eine mögliche Infektion von Haustieren nicht automatisch, dass sich das Virus in den Tieren vermehren kann und von ihnen auch wieder ausgeschieden wird (etwa mit Nasensekret, Hustenauswurf oder Kot).

Mit SARS-CoV-2 infizierte Personen, insbesondere diejenigen mit Krankheitssymptomen, können große Virusmengen über Nase und Mund ausscheiden (Tröpfcheninfektion). Daher sollten infizierte Personen gerade beim Kontakt zu ihren Haustieren besonders auf Hygiene achten, engen Kontakt möglichst vermeiden, die Tiere nicht anhusten oder anniesen und sich von den Tieren nicht über das Gesicht lecken lassen. Die wichtigsten Fragen und Antworten zu diesem Thema hat das Friedrich-Loeffler-Institut hier zusammengestellt.

Ich bin schwanger. Ist das Coronavirus für mich oder mein Kind gefährlich?

Bisherigen Daten zufolge gehören Kinder nicht zur Hochrisikogruppe für das Coronavirus. Das heißt, dass die Krankheit bei Kindern, die sich mit dem Coronavirus infizieren, meist mild verläuft. Es gibt Einzelfallberichte von Neugeborenen, bei denen SARS-CoV-2 nachgewiesen wurde. Allerdings ist unklar, ob die Übertragung während der Schwangerschaft, während der Geburt oder nach der Geburt erfolgte.

Schwangere scheinen der World Health Organisation (WHO) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zufolge kein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf zu haben. Trotzdem sollten werdende Mütter besondere Vorsicht walten lassen. Es gibt eine unsichere Datenlage.

Gehören Raucher zur Risikogruppe? 

Ja, Sorry! Auch wenn Raucher es ungern hören möchten: Jetzt wäre (streng genommen sogar schon vor ein paar Wochen) der beste Zeitpunkt, mit dem Qualmen aufzuhören. 

Zwar gab es Vermutungen, dass Nikotin oder Cannabis  das Eindringen des Virus behindern können, unter dem Strich ist Rauchen für die Lungen aber dennoch hochgefährlich.  

Tabakrauch ist ein Gemisch aus über 5300 Substanzen, darunter zahlreiche Stoffe, von denen Ärzte wissen oder annehmen, dass sie krebserregend sind. Rauchen schädigt nahezu jedes Organ des Körpers, doch ganz besonders stark eben die Atemwege. 

So haben Raucher ein signifikant höheres Risiko, an Asthma, Tuberkulose, Lungenentzündung, Bronchitis oder einer krankhaften Aufblähung der Lunge (Emphysem) zu erkranken.

Das neuartige Coronavirus greift ebenfalls das Atemwegssystem an. Mit dem Virus infizierte Raucher haben nach Überzeugung von Ute Mons vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf der Lungenerkrankung Covid-19. "Studien aus China und USA zeigen, dass diese Gefahr bei häufig tabakbedingten Vorerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen und Krebs höher ist", sagt Mons. Einzelne Studien verwiesen auf eine erhöhte Mortalität für diese Gruppe.

Infografik: Endlich Nichtraucher - was nach dem Rauchen im Körper passiert

Die vom DKFZ ausgewerteten sechs chinesischen Studien beziehen sich auf Patienten, die in Kliniken behandelt wurden, eine US-Studie auf gemeldete Infektionen. Die Datenlage habe nicht die übliche Qualität, erläutert Mons. Die Erfassung von Vorerkrankungen und Tabakkonsum sei bei akuten Gesundheitsnotlagen nicht von höchster Priorität und dadurch zum Teil lückenhaft. Manche Patienten seien zudem bei der Einlieferung in die Klinik nicht ansprechbar. "Da geht es dann um Leben und Tod und nicht um eine perfekte Anamnese." 

Für eine möglicherweise höhere Infektionsgefahr bei Rauchern gebe es somit noch keine gesicherten wissenschaftlichen Beweise. "Plausibel wäre es aber, weil Raucher häufiger als andere Menschen ihre womöglich mit dem Virus in Berührung gekommenen Hände zum Mund führen", meint Mons. Ein sofortiger Rauchstopp könne zwar die Vorerkrankungen nicht ungeschehen machen, aber die dadurch erhöhte Fitness könne schwere Verläufe vermutlich abmildern. "Ein Verzicht auf Zigaretten lohnt sich immer, egal in welchem Alter," sagt Mons. Je eher man aufhöre, desto schneller schwächten sich die Gesundheitsrisiken durch den Tabakkonsum ab.

Lesen Sie hier: Endlich Nichtraucher! Warum es sich lohnt aufzuhören

Wie funktionieren Beatmungsgeräte?

Intensivbetten mit der Möglichkeit invasiver Beatmung sind die Schlüssel-Ressource für die Behandlung schwerst erkrankter COVID-19-Patienten. Denn wenn die Atmung aussetzt, werden die Organe nicht mehr mit Sauerstoff versorgt und das beim Atmen erzeugte Kohlendioxid wird nicht mehr über die Lunge abgeatmet. 

Mittlerweile sind Intensivmediziner von der standardmäßigen Beatmung wieder abgerückt, weil sich die Einsicht der Lungenärzte durchgesetzt hat, dass eine künstliche Beatmung unter Überdruck in der Lunge mehr Schaden anrichten als helfen kann.

Solange die Patienten in der Lage sind, selbst zu atmen, bekommen sie Sauerstoff, ohne an ein Atemgerät angeschlossen zu werden. Nur im äußersten Notfall kommt jetzt eine Intubation in Frage.

Das Beatmungsgerät drückt sauerstoffhaltige Luft mit Überdruck in die Lungen und verdrängt Flüssigkeit aus den Lungenbläschen. Was simpel klingt, ist tatsächlich eine komplexe Therapie. 

Weltweit gibt es nur wenige Hersteller von Beatmungsgeräten für dien Intensivmedizin. Zwar haben diese Firmen ihre Produktionskapazitäten maximal hochgefahren, aber vorerst gibt es weiter Lieferengpässe, auch bei den Verbrauchsmaterialien wie Beatmungsschläuchen und Kanülen. 

Hinterlässt COVID-19 Spätfolgen?

COVID-19 ist eine Multi-Organ-Erkrankung,  die auch lange nach einer überstandenen akuten Infektion noch Schäden hinterlassen kann.  Unter anderem kann das Hirn- und Nervensystem  betroffen sein. Die Rehabilitation  der Patienten stellt besondere Anforderungen an die Mediziner.

Chinesische Forscher haben bei einigen genesenen COVID-19-Patienten eine milchglasartige Trübung in den Lungen festgestellt, die auf eine dauerhafte Organschädigung schließen lässt. 
Weitere Untersuchungen müssen nun zeigen, ob sie eine Lungenfibrose entwickelt haben, bei der sich das Lungenbindegewebe entzündet. Dadurch kann der Sauerstoff schlechter in die Blutgefäße gelangen, die Lunge versteift, die Atmung wird oberflächlich und schnell. Atemstörungen, Atemnot und trockener Reizhusten sind die Folgen, die körperliche Leistungsfähigkeit nimmt ab, selbst alltägliche Tätigkeiten fallen schwer.

Eine Lungenfibrose lässt sich nicht heilen, weil sich die narbigen Veränderungen im Lungengewebe nicht mehr zurückbilden. Aber das Fortschreiten einer Lungenfibrose lässt sich verzögern und manchmal sogar stoppen, wenn sie rechtzeitig erkannt wird. 

Was hat 5G mit Corona zu tun?

Kurz gesagt: nichts, rein gar nichts. Abgesehen davon, dass es Gegenstand einiger Coronavirus-Verschwörungstheorien ist. 

Eine Version dieser Theorie besagt, dass die Symptome der Coronavirus-Erkrankung (COVID-19) auf die Strahlung des 5G-Netzes zurückzuführen sind, eine andere Version, das Virus sei eine natürliche Infektion, die jedoch durch 5G verschlimmert wird. Noch eine dritte Variante behauptet, die gesamte Pandemie sei ein Schwindel, der die Menschen von dem Ausbau des 5G-Netzes ablenken soll. 

Doch schon die International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection, eine internationale Überwachungskommission, die Richtlinien für den Strahlungsausstoß von Mobilfunkmasten festlegt, hatte deutlich erklärt: Es gibt keinerlei wissenschaftliche Beweise, um diese Theorien zu untermauern. Dies wird sowohl von der Weltgesundheitsorganisation WHO als auch vom deutschen Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) so gesehen. Beide Institutionen sagen, dass wenn der Aufbau der nötigen Infrastruktur umsichtig erfolgt, durch 5G keine gesundheitlichen Wirkungen zu befürchten seien.

Doch aufgepasst: Wer suchet, der findet – auch einen Funken Wahrheit in der Verschwörungstheorie. Ein Szenario gibt es, das in Zusammenhang mit Mobilfunk und der Verbreitung von Corona gar nicht so abwegig ist:

Das Mobiltelefon könnte zur Ausbreitung von SARS-CoV-2 nämlich tatsächlich dann beitragen, wenn die Tröpfchen einer infizierten Person auf der Smartphone-Oberfläche landen und diese via Schmierinfektion auf eine gesunde Person übertragen werden, die mit dem Telefon in Kontakt kommt. 

Doch um dies zu vermeiden, müssen Sie nicht gleich alle Funkmasten der Welt verteufeln, sondern es genügt, Ihr Mobiltelefon während einer Pandemie (und allgemein) regelmäßig zu reinigen, zu desinfizieren und sich gründlich die Hände zu waschen. 

Mehr Raum möchten wir dem Thema hier auch gar nicht einräumen. Wer mehr zu Verschwörungstheorien erfahren möchte, liest hier weiter:  Corona, AIDS und Pest: Die Krankheit der Verschwörungstheorien. 

Dieser Artikel wurde und wird regelmäßig redigiert und aktualisiert.

DW Mitarbeiterportrait | Julia Vergin
Julia Vergin Wissenschaftsredakteurin und Online-Teamleiterin in Bonn mit Fokus auf Psychologie und Ernährung.