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Gesellschaft

Sambia - Invasion der Flughunde

26. Dezember 2020

Jedes Jahr im November fallen Millionen von Flughunden in Sambia ein. Wenn die Früchte rund um den Kasanka-Naturpark reif sind, färbt sich der Himmel schwarz. Dann findet die weltweit größte Wanderung einer Säugetierart statt - ein faszinierendes Schauspiel.

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Wie finden die Tiere Jahr für Jahr den Weg über hunderte von Kilometern hinweg? Warum kommen sie immer wieder zurück an denselben Ort? Wie genau verläuft ihre Flugroute? Und wie viele Tiere sind es tatsächlich? Das Filmteam begleitet Martin Wikelski und Dina Dechmann vom Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Radolfzell, wenn sie in Sambia Flughunde einfangen und Sender an ihnen anbringen, um ihre Flugbewegungen zu erforschen. Doch der Lebensraum der Tiere ist bedroht. Der Wald, in dem sie sich immer wieder niederlassen, schrumpft. Wilderer legen Feuer - sie hoffen, dass das aus der Asche nachwachsende frische Gras Antilopen anlockt. Heute ist der Wald der Flughunde nur noch 1.000 auf 500 Meter groß. Illegale Feuer sind ein großes Problem in der Gegend - auch, weil viele Menschen hier von der Produktion von Holzkohle leben, die sie am Straßenrand verkaufen. Manche Menschen rund um den Park jagen die Tiere und verarbeiten sie zu Zaubermedizin, weil sie ihnen übernatürliche Kräfte zuschreiben. Für die Wildhüter des Naturparks ist es deshalb oft schwer, die Menschen in Sambia vom Schutz der Flughunde zu überzeugen. Sie besuchen Dorfbewohner und Farmer und klären darüber auf, dass die Flughunde nicht nur das Tourismus-Geschäft ankurbeln, sondern auch für die Verbreitung von Pflanzen wichtig sind. Regelmäßig lädt der Naturpark Kinder aus den umliegenden Schulen ein, die Flughunde im Park zu besuchen. Einige Kinder werden gezielt gefördert. Sie bekommen aus den Tourismus-Einnahmen Schulgeld, Bücher und Schuluniformen bezahlt und werden so zu Botschaftern des Naturschutzes.