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Tunesien: Fischer verdienen Geld mit invasiver Art

21. Oktober 2020

Die invasive blaue Schwimmkrabbe war eine Plage für Tunesiens Fischer. Sie zerstörte die Netze und fraß den Fang. Jetzt verdienen die Fischer an ihr.

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 Blaue Krabbe in Tunesien
Bild: DW

2014 tauchte die blaue Krabbe zum ersten Mal vor Tunesiens Küste, im Golf von Gabès, auf. Sie stammt, wie die meisten der ins Mittelmeer eingewanderten Arten aus dem Indopazifik-Raum. Über das Rote Meer kam das invasive Krebstier durch den Suez-Kanal ins Mittelmeer.

In nur wenigen Monaten wurden die blaue Krabbe zur Plage. Sie zerstörte die Fischernetze und fraß die gefangenen Fische. Die blaue Krabbe setzte den Fischern so zu, dass sie das Krebstier Daesh tauften - der arabische Name für die Terrororganisation Islamischer Staat.

Der Golf von Gabès ist auch ein wichtiger Ort für Meeresschildkröten, die vom Aussterben bedroht sind. Alle drei Arten, die im Mittelmeer vorkommen, versammeln sich im Golf von Gabès, um zu überwintern.

Das Team um Olfa ben Abdallah erforscht am Nationalen Institut für Meeresforschung und -technologien die Lebensweise der in Tunesien noch unbekannten blauen Krabbe. Ein erster Schritt, um die Auswirkungen der Krabbeninvasion auf das Ökosystem im Golf von Gabès abzuschätzen.

Mittlerweile ist der Eindringling zu einer sicheren Einkommensquelle geworden. Am Golf von Gabès entstanden Fabriken, die Krabben und Krabbenfleisch verarbeiten und exportieren. Das hilft auch den Fischern, zu überleben.

Ein Beitrag von Cornelia Borrmann und Hamdi Dallali