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Redewendungen zur Corona-Zeit

Louisa Schaefer
15. Januar 2022

Corona hat alles verändert: Die Menschen, das soziale Miteinander, die Kultur - und das Gefühl für Zeit. Das spiegelt sich auch in der deutschen Sprache wider.

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Uhr in Prag
Bild: picture-alliance/chromorange

Immer wenn es in der Welt hektisch und betriebsam zugeht, sagen viele Menschen, dass sie überhaupt keine Zeit haben. Schon gar keine Zeit zum kurzen Innehalten und Nachdenken. Erst als sich zu Beginn der Corona-Pandemie das Alltagsleben in Deutschland merklich verlangsamte, wurde vielen Menschen klar, was Zeit zu haben wirklich bedeutet.

Doch weil die Pandemie sich immer weiter hinzieht, stehen viele von uns vor ganz neuen Herausforderungen, wenn es darum geht, Homeoffice, Kinderbetreuung und Homeschooling unter einen Hut zu bringen und scheinbar den ganzen Tag über unzählige Mahlzeiten bereitzustellen.

Die Monotonie erinnert an den berühmten Film "Und täglich grüßt das Murmeltier" aus dem Jahr 1993 mit Bill Murray und Andie MacDowell in den Hauptrollen. Darin ist die Hauptfigur in einer Zeitschleife gefangen, in der sich der 2. Februar Tag für Tag wiederholt.

Nach nordamerikanischer Tradition ist der Murmeltiertag, der am 2. Februar gefeiert wird, der Tag, an dem Murmeltiere beobachtet werden, die aus dem Winterschlaf aufwachen. Wenn das Tier aus seinem Loch krabbelt und seinen Schatten sieht, bedeutet dies, dass der Winter noch sechs Wochen andauert und das Murmeltier wieder unter die Erde kriecht. Wenn kein Schatten zu sehen ist, steht angeblich der Frühling vor der Tür.

So ähnlich fühlt sich auch die nicht enden wollende Pandemie an: Wir halten eine Zeit lang Winterschlaf und schauen dann hin und wieder mal hinaus, in der Hoffnung auf ein wenig Erleichterung. Währenddessen wiederholt sich die Zeit zu Hause wie in einer Endlosschleife.

Sommerzeit Symbolbild Uhr
In der Corona-Pandemie haben viele Menschen eine neues Zeitgefühl entwickeltBild: picture alliance/dpa

Zuhause sein, im Homeoffice arbeiten, isoliert sein von seinen Mitmenschen - all das bedeutet, dass wir auf einmal mit uns selbst konfrontiert sind. Nicht immer angenehm. Aber für manche Menschen auch eine Zeit des produktiven Nachdenkens. Im Englischen gibt es dafür einen guten Ausdruck: "Ein untätiger Geist ist des Teufels Werkstatt" ("An idle mind is the devil's workshop").

Viele haben erste Schritte unternommen und neue Aktivitäten ausprobiert, um aufkommende Ängste, Trauer, Verzweiflung und Depressionen zu bekämpfen oder den Stress während der Pandemie besser zu bewältigen. Manche haben mit Meditation oder Yoga begonnen, um ihren Geist und ihr Herz zu beruhigen. Oder sie haben neue Hobbys für sich entdeckt: wie Backen, Nähen, Stricken, Tanzen zu YouTube-Videos oder das Erlernen einer neuen Sprache.

Wenn Sie weniger unterwegs sind und mehr Zeit zu Hause verbringen, könnten Sie sich ein wenig in den Sprachschatz der deutschen Sprache vertiefen. Die ist nämlich reich an interessanten Redewendungen und Ausdrücken über die Zeit.

Vielleicht nehmen Sie sich einfach Zeit, um unsere Bildergalerie in Ruhe durchzuklicken. Viel Spaß dabei!

Mehr Inhalte über Deutsche und ihre Eigenarten, die deutsche Alltagskultur und Sprache finden Sie auf unserer Seite www.dw.com/meetthegermans_de sowie bei YouTube.

Adaption: Heike Mund/Kristina Reymann-Schneider