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Gesellschaft

Malediven - Die Inselretter

27. März 2021

Jeden Tag wächst Thilafushi, die Müllinsel der Malediven, um einen Quadratmeter. Doch Tauchlehrerin Shaahina Ali schafft Abhilfe. Sie sorgt dafür, dass Plastik recycelt und als schwimmende Barriere gegen den steigenden Meeresspiegel genutzt wird.

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Jahrzehntelang wurde der Dreck der 400.000 Einwohner des Inselstaates und der Müll der Touristen einfach abgekippt. So kann es nicht weitergehen, sagte sich Shaahina Ali. Fast jeden Tag ist die Tauchlehrerin nun mit ihren Mitstreitern unterwegs - von Insel zu Insel im Indischen Ozean. Gemeinsam mit einer Umweltorganisation hat sie Müllpressen beschafft, um Kunststoffabfälle transportabel zu machen, damit er im Ausland recycelt werden kann. Sie kämpft für die Vermeidung von Plastikmüll, hält Vorträge, berät Hotelmanager und sogar den Staatspräsidenten der Malediven. Wann immer sie noch Zeit findet, geht Shaahina Ali tauchen. Doch auch unter Wasser sieht sie die Folgen der Umweltzerstörung: Fische in Plastikringen gefangen, sterbende Korallen. "Wir können es uns nicht leisten, nur ein Problem anzugehen", sagt sie, "wir müssen uns um alles zugleich kümmern, denn hier im Meer hängt alles mit allem zusammen." Doch Nicht nur Müll bedroht das Inselparadies. Wegen des Klimawandels steigt der Meeresspiegel. Die Malediven drohen unterzugehen. Deshalb testen Umweltschützer seit Neuestem schwimmende Plastikbarrieren gegen Hochwasser - ein Recycling-Produkt aus Abfall. Neben den Mitgliedern ihrer Umweltorganisation "Parley for the Oceans" hat Ali Verbündete in der Politik gefunden. 2018 gab es auf den Malediven einen demokratischen Machtwechsel. "Die neue Regierung betrachtet die Umweltschützer nicht mehr als lästige Störenfriede, sondern sieht uns als Partner", sagt Ali. Es ist ein Kampf gegen die Zeit für die Inselretter. "Wenn wir keinen Erfolg haben", sagt Shaahina Ali, "geht für uns nicht nur ein Urlaubsparadies verloren. Wir verlieren unsere Heimat."