1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Herthas Schwolow rettet Punkt in Mainz

3. Mai 2021

Im ersten Bundesliga-Nachholspiel beim FSV Mainz 05 nach 14-tägiger Corona-Quarantäne kann sich Hertha BSC auf seinen Torhüter verlassen. Die Berliner erkämpfen einen wichtigen Zähler gegen den Abstieg.

https://p.dw.com/p/3suXh
Fußball Bundesliga - 1. FSV Mainz 05 v Hertha BSC Berlin | Alexander Schwolow
Bild: Eibner-Pressefoto/picture alliance

Alexander Schwolow hat sicherlich schon langweiligere Bundesliga-Spiele erlebt als dieses beim FSV Mainz 05. Immer wieder stand der 28-jährige Torhüter von Hertha BSC im Mittelpunkt - und sorgte entscheidend mit dafür, dass die abstiegsbedrohten Berliner am Ende ein 1:1 (1:1) und damit einen wichtigen Punkt holten. Die 14-tätige Zwangspause wegen der Corona-Quarantäne war dem Keeper nicht anzumerken.

Torwartübungen auf dem Balkon

"Ich habe zu Hause zum Glück einen Riesen-Balkon. Da habe ich die ganze Zeit Richtungswechsel geübt, die Bälle gegen die Wände gespielt und irgendwie versucht Torwartübungen nachzumachen", erzählte Schwolow nach dem Spiel der ARD. "Als wir am Freitag im Training angefangen haben, war es gar nicht so schwierig nach den zwei Wochen Pause. Ich glaube, wir haben alles richtig gemacht. Die Leistung hat von allen gepasst, von mir auch."

Und das ist alles andere als eine Untertreibung: Wenn seine Mannschaft ihn brauchte, war Schwolow zur Stelle. Mal parierte er mit einer Fußabwehr, mal tauchte er ab und schnappte den Mainzer Stürmern den Ball weg, einmal rettet die Latte. Seine größte Tat vollbrachte Schwolow schon früh im Spiel: Als der Mainzer Angreifer Adam Szalai frei im Strafraum auftauchte und den Ball ins Tor heben wollte, fuhr Schwolow blitzschnell den Arm aus und vereitelte die Führung der Mainzer, die Hertha vielleicht ein wenig das Genick gebrochen hätte.

Parade von Hertha-Torhüter Alexander Schwolow
Sicherer Rückhalt: Alexander Schwolow hielt gegen Mainz, was zu halten warBild: Eibner-Pressefoto/picture alliance

"Ich ärgere mich natürlich, dass wir nicht Führung gegangen sind", sagte Szalai bei Sky. "Ich wollte lupfen. Ich war sicher, dass er schnell runter geht, aber der eine Arm war noch oben." Stattdessen erzielte Berlin nach 36 Minuten durch Lucas Tousart überraschend selbst das 1:0. Allerdings dauerte die Freude nur kurz: Vier Minuten später glich Philipp Mwene mit einem schön ins obere, rechte Eck gedrehten Schuss aus 18 Metern aus (40.). Dieses eine Mal war auch Schwolow machtlos.

Schwolow als "Corona-Profiteur"

Wenn man so will, ist Alexander Schwolow aber so etwas wie ein "Corona-Profiteur". Der ehemalige deutsche U20-Torhüter war im vergangenen Sommer nach fünf Jahren beim SC Freiburg zur Hertha gewechselt und sollte dort die neue Nummer eins werden. Doch nach durchwachsenen Leistungen Schwolows und der gesamten Mannschaft, den Querelen um Jürgen Klinsmann und einigen weiteren Trainerwechseln, war Schwolow nur noch Nummer zwei - verdrängt vom alten Stammkeeper Rune Jarstein. Doch der Norweger wird in dieser Saison kein Spiel mehr machen können. Er hatte sich Anfang April mit der hochinfektiösen englischen Corona-Variante angesteckt, war zwischenzeitlich sogar im Krankenhaus behandelt worden und hat noch mit den Folgen zu kämpfen. Also rutschte Schwolow wieder ins Hertha-Tor - und zeigt dort seitdem konstante Leistungen.

Und das muss er auch weiterhin tun, wenn Berlin in der Bundesliga bleiben soll, denn der Zeitplan ist eng und die Gegner kommen fast alle aus dem unteren Tabellendrittel. Die Hertha hat bei zwei Spielen weniger nun 27 Punkte und weist damit zwei Zähler Rückstand auf den 1. FC Köln, drei auf Arminia Bielefeld auf. In den kommenden 18 Tagen stehen für die Berliner noch fünf Partien an: gegen Freiburg, gegen Bielefeld, auf Schalke, gegen Köln und zum Abschluss in Hoffenheim. Ein strammes Programm für Schwolow und Co. - und eins, in dem sie durch die vielen direkten Duelle mit anderen Abstiegskandidaten alles gewinnen, aber auch alles verlieren können. Immerhin: Dass sie sich dabei auf ihren Torhüter verlassen können, wissen die Berliner spätestens seit diesem Montag.