1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Nutzte Trump die Toilette als Schredder?

11. Februar 2022

Die Meldungen über den Umgang des früheren US-Präsidenten mit Dokumenten werden immer skurriler. Laut einem neuen Buch soll Trump in seiner Amtszeit Akten über eine Toilette im Weißen Haus entsorgt haben.

https://p.dw.com/p/46quT
USA Donald Trump in Texas
Donald Trump Ende Januar bei einer Veranstaltung in TexasBild: Sergio Flores/AA/picture alliance

Eine Journalistin hat den neuen Vorwurf gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump in Zusammenhang mit seinem Umgang mit Akten und Dokumenten vorgebracht. Die "New York Times"-Mitarbeiterin Maggie Haberman sagte dem Sender CNN, eine Toilette im Wohnbereich des Weißen Hauses sei regelmäßig mit beschriftetem Papier verstopft gewesen. Angestellte hätten die Papierknäuel entdeckt. Sie könne nur spekulieren, um welche Art von Dokumenten es sich gehandelt habe, die dort offenbar heruntergespült werden sollten, sagte Haberman weiter.

Haberman berichtet seit Jahren über Trump - im Oktober soll ihr Buch über den 75-Jährigen und seine Jahre im Amt erscheinen. Die Journalistin gilt als eine der besten Kennerinnen Trumps und dessen Umfeld.

Puzzle aus Papierschnipseln

Trump war bekannt dafür, immer wieder offizielle Dokumente zu zerreißen, obwohl diese laut einem Gesetz aufbewahrt werden müssen. Mitarbeiter des Weißen Hauses mussten die Akten deswegen wieder zusammenkleben. Das US-Nationalarchiv, das für die Aufbewahrung von Unterlagen früherer Präsidenten zuständig ist, erklärte vergangene Woche, nach Trumps Auszug aus dem Weißen Haus im Januar 2021 zerrissene und wieder zusammengeklebte, aber auch nicht reparierte Dokumente erhalten zu haben.

Briefe aus Nordkorea im privaten Luxusanwesen

Diese Woche sorgte dann die Enthüllung für Aufsehen, dass Trump in großem Umfang vertrauliche Unterlagen vom Weißen Haus in sein Luxusanwesen Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida mitgenommen hatte. Unter den Unterlagen befanden sich auch Briefe des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un. Das Nationalarchiv musste 15 Kartons voller Dokumente in Mar-a-Lago abholen und hat laut einem Medienbericht das Justizministerium gebeten, sich mit dem Fall zu befassen. Die Aufzeichnungen seien entgegen gesetzlicher Vorschriften nicht sofort nach Ende der Amtszeit Trumps den Nationalarchiven übergeben worden. In den USA müssen Korrespondenzen des Präsidenten archiviert und für die Nachwelt aufgehoben werden.

Trump dementiert

Der Republikaner Trump äußerte sich in einer Erklärung zu den Dokumenten - und auch zu dem Bericht über die verstopfte Toilette. "Dass ich Papiere und Dokumente eine Toilette des Weißen Hauses hinuntergespült habe, ist kategorisch unwahr." Es handle sich um die Erfindung einer Reporterin, die Werbung für ihr "weitgehend erfundenes Buch" machen wolle. Zu den 15 zurückgegebenen Kisten sagte Trump, ihm sei gesagt worden, er sei nicht verpflichtet, die Materialien zu übergeben.

qu/mak (dpa, rtr, afp)