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Chinesische Rakete stürzt unkontrolliert ab

31. Juli 2022

China ist durch den Absturz einer Weltraumrakete nach Ansicht der USA ein "erhebliches Risiko" eingegangen. Die Chinesen veröffentlichten zunächst keine Informationen über die Flugbahn der Rakete.

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China | Eine Long March-5B-3-Trägerrakete
Die "Langer Marsch 5B"-Rakete nach dem Start vor einer WocheBild: CFOTO/picture alliance

Eine chinesische Rakete vom Typ "Langer Marsch 5B" ist nach US-Angaben unkontrolliert aus dem Weltraum abgestürzt. Sie sei über dem Indischen Ozean in die Erdatmosphäre eingetreten, teilte das US Space Command mit. Über den Ort des Aufpralls möglicher Trümmerteile des 22,5 Tonnen schweren Raketenkörpers müsse die Regierung in Peking informieren, hieß es. 

In Südostasien ins Meer gestürzt

Späteren chinesischen Angaben zufolge stürzten die Überreste der Rakete in Südostasien ins Meer. In einer an diesem Sonntag veröffentlichten Erklärung gab die chinesische Weltraumbehörde Koordinaten für ein Einschlagsgebiet in der Sulusee, knapp 60 Kilometer vor der Ostküste der philippinischen Insel Palawan an. "Die meisten Bauteile wurden beim Wiedereintritt abgetragen und zerstört", hieß es. Die malaysische Raumfahrtbehörde teilte mit, sie habe Raketentrümmer beobachtet, die beim Wiedereintritt in die Atmosphäre in Brand geraten seien, bevor sie ins Wasser stürzten.

Harsche Kritik der NASA

NASA-Chef Bill Nelson hatte Peking am Samstag vorgeworfen, es sei unverantwortlich und riskant, keine Informationen über die Flugbahn der Rakete zu veröffentlichen. "Die Volksrepublik China hat keine spezifischen Flugbahninformationen weitergegeben", bemängelte er. Diese Art des Informationsaustausches sei aber "entscheidend für die verantwortungsvolle Nutzung des Weltraums und die Sicherheit der Menschen hier auf der Erde". Insbesondere bei Raketen wie "Langer Marsch 5B" bestehe durch Trümmerteile ein "erhebliches Risiko für den Verlust von Menschenleben und Eigentum".

Chinesische Raumstation mit Modul Wentian
Der bisherige Ausbaustand der "Tiangong"-Raumstation (Illustration)Bild: 307185428 /Xinhau/picture alliance

Mit der Rakete war am vergangenen Sonntag das unbemannte Modul "Wentian" ins All gebracht worden - das zweite von drei Modulen für die im Bau befindliche chinesische Raumstation "Tiangong" (Himmelspalast). Die Station soll gegen Ende des Jahres voll funktionsfähig sein und eine Lebensdauer von zehn Jahren haben. Die Volksrepublik hat in den vergangenen Jahren Milliardensummen in ihre Raumfahrtprogramme gesteckt, um zu den USA und Russland aufzuschließen.

wa/fw/se (dpa, rtr, afp)