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Politik

Tagesrekord bei Ärmelkanalüberquerungen

23. August 2022

Sie kommen in kleinen Booten über die Meerenge zwischen Großbritannien und Kontinentaleuropa: So viele Flüchtlinge und Migranten wie nie wollen ins Königreich.

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Menschen in einem Schlauchboot auf dem Wasser
Oftmals beginnen die Überfahrten in der Dunkelheit (Archivbild)Bild: Marc Sanye/AFP/Getty Images

Die Zahl der Flüchtlinge, die in kleinen Booten den Ärmelkanal nach Großbritannien überqueren, hat nach Angaben Londons einen neuen Tagesrekord erreicht. Am Montag seien knapp 1300 Menschen registriert worden, erklärte das britische Verteidigungsministerium. Einsatzkräfte hätten 27 Boote entdeckt. Bisheriger Rekordtag war demnach der 11. November 2021 mit 1185 Ankömmlingen.

In diesem Jahr haben nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA bereits rund 22.670 Menschen die gefährliche Kanalüberquerung riskiert. Zum selben Zeitpunkt im Vorjahr seien es erst 12.500 Menschen gewesen. Insgesamt erreichten 2021 etwa 28.500 Flüchtlinge und Migranten auf diesem Weg das Vereinigte Königreich, mindestens 166 Menschen kamen dabei ums Leben oder werden vermisst.

60.000 Überquerungen in diesem Jahr?

Laut einem kürzlich veröffentlichten Parlamentsbericht könnte die Zahl der Überquerungen in diesem Jahr auf rund 60.000 steigen - trotz der wiederholten Versprechen der konservativen Regierung, den Überquerungen einen Riegel vorzuschieben. London wirft Paris vor, nicht genug gegen irreguläre Migration auf dieser Route zu tun.

 Rishi Sunak und Liz Truss während einer TV-Debatte
Beide Kandidaten für das Amt des Premiers, Sunak und Truss, wollen an der Migrationspolitik festhalten (Archivbild)Bild: Dominic Lipinski/AP Photo/picture alliance

Die Kontrolle über die eigenen Grenzen zu gewinnen, war eines der zentralen Versprechen der Brexit-Kampagne. Großbritannien will Asylsuchende aus verschiedenen Herkunftsstaaten nach Ruanda ausfliegen, um Menschen von illegaler Migration abzuhalten. Gerichte haben dies bisher vereitelt. Auch die Vereinten Nationen sehen in dem umstrittenen Pakt mit dem ostafrikanischen Land einen Bruch internationalen Rechts. Dennoch wollen beide möglichen Nachfolger von Boris Johnson im Amt des Premierministers, Rishi Sunak und Liz Truss, an den Plänen festhalten.

jj/hf (dpa, afp)